„Ich bin in erster Linie Russe“Bayer-Keeper Andrey Lunev gibt sich patriotisch

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Andrey Lunev, Leverkusens Nummer zwei

Leverkusen – Andrey Lunev hinterließ nach seinem Wechsel im Sommer von Zenit St. Petersburg zu Bayer 04 Leverkusen schnell einen positiven Eindruck. Der russische Keeper überzeugte durch harte Trainingsarbeit, seine positive Art und eine erstaunlich schnelle Auffassungsgabe beim Lernen der neuen Sprache. Quasi jeden Tag, so hieß es, hatte Lunev ein neues deutsches Wort parat.

Auf einen Einsatz kam die 30 Jahre alte Nummer zwei der Werkself – bei der 0:1-Niederlage im unbedeutenden abschließenden Europa-League-Gruppenspiel in Budapest. Anschließend wurde Lunev von einem Riss der Syndesmose zurückgeworfen. Aktuell absolviert er seine Reha.

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Nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stand der gebürtige Moskauer plötzlich im Fokus. Würde sich der Nationaltorhüter zur Situation in seinem Heimatland äußern? Zunächst wollte Lunev auf Anfrage nichts sagen.

Andrey Lunev nun bei Telegram aktiv

Am Sonntag gab er dann via Instagram ein Statement patriotischer Natur. „Ich habe mich immer aus der Politik herausgehalten und werde diese Position auch weiterhin beibehalten. Ich möchte mich nicht zu den Geschehnissen in der Ukraine äußern. Aber ich bin in erster Linie ein Russe und ich bin stolz darauf. Ich liebe mein Heimatland“, schrieb Lunev zu einem Foto vom sich im Dress der russischen Nationalmannschaft, die aktuell von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen ist.

Lunev kündigte an, sich von Instagram zu verabschieden, da er mit den neuen Regeln des Mutterkonzerns Meta nicht einverstanden sei. Der US-Digital-Riese hatte laut Reuters beschlossen, Aufrufe zur Gewalt gegen russische Truppen in der Ukraine bei Facebook und Instagram zuzulassen. Lunev will seine Fans ab sofort beim russischen Messenger-Dienst Telegram auf dem Laufenden halten.

Leverkusens Trainer Gerardo Seoane hatte zuletzt erklärt: „Der Sport und die Welt verurteilen den Krieg. Es muss dringend alles unternommen werden, um wieder auf einen diplomatischen Weg zu kommen. Es muss eine Lösung gefunden werden ohne Krieg.“

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