Kommentar zum 4:3Bayer 04 und BVB spielen spektakulär und titeluntauglich
- In einem der spektakulärsten Bundesliga-Spiele der laufenden Saison gewinnt Bayer 04 Leverkusen 4:3 gegen Borussia Dortmund.
- Um wirklich um die Meisterschaft mitspielen zu können, haben beide Teams aber zu viele Defizite offenbart.
- Für zwei andere Klubs ist das ein Grund zu Freude.
Leverkusen – Im American Football gibt es eine Faustregel, die besagt: „Offense wins games, defense wins championships.“ Mit einer guten Offensive kann man demnach Spiele gewinnen, aber nur mit einer guten Defensive auch Titel. Überträgt man diese Formel auf den Fußball, so gab es am Samstag in Leverkusen (4:3) zwar zwei furios aufspielende Mannschaften zu bewundern, aber keine Titel-Kandidaten. Eine sinnvolle Schlussfolgerung.
Denn Bayer 04 hat in dieser Saison zwar schon die Bayern, Schalke und nun auch Dortmund besiegt, verschenkt aber regelmäßig Möglichkeiten, den Abstand die Spitze anschließend nachhaltig zu verkürzen. Zuletzt am Ende der Hinrunde, als dem 2:1 gegen Schalke das peinliche 0:2 in Köln folgte. Diese Unberechenbarkeit ist die einzige zuletzt erkennbare Konstante in den Spielen von Bayer 04.
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Der BVB, selbsterklärter Meisterschafts-Anwärter, ist berechenbarer: In Spielen mit Dortmunder Beteiligung sind Tore garantiert, im bisherigen Jahresschnitt 6,2 pro Partie. Gewonnen wurden nur Duelle, in denen die zittrige Defensive weniger Tore herschenkte, als die hochbegabte Offensive erzielen konnte.
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Lucien Favre wackelt
In Leverkusen ist man nach den vergangenen Monaten an die Formschwankungen gewöhnt, sie scheinen im Spektakel-Ansatz des Trainers Peter Bosz verankert zu sein. Und der Klub sieht keine größeren Probleme darin, der Vertrag des Niederländers wurde kürzlich verlängert. Ob der BVB ein ähnliches Vertrauen in seinen Trainer hat, ist ungewiss. Lucien Favre steht in regelmäßigen Zyklen zur Diskussion, rettet sich immer im letzten Moment mit einem furiosen Sieg – also einem Spiel, in dem die Defensive ausnahmsweise funktioniert.
Sollte Dortmund weiter auf den Trainer vertrauen, der offensichtlich keine Idee hat, wie eine Balance zwischen Defensive und Offensive herzustellen ist, können sich Leipzig und der FC Bayern wohl über einen Kandidaten weniger im Titelkampf freuen.