DFB-Pleite gegen ÖsterreichSané bedauert Ausraster – Rudi Völler: „Es geht um die Art und Weise“

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David Alaba hält Leroy Sané auf dem Platz zurück. Der Nationalspieler handelte sich nach einem Ausraster die Rote Karte ein und musste vom Feld.

Österreichs David Alaba (r.) hält Leroy Sané auf dem Platz zurück. Der deutsche Nationalspieler handelte sich nach einem Ausraster die Rote Karte ein und musste vom Feld.

„Das Spiel geht auf mich, auf meine Kappe“, erklärte Leroy Sané enttäuscht. Rudi Völler hat dafür nur sehr begrenztes Verständnis.

Ein Tritt, eine Tätlichkeit und dann die Rote Karte: Leroy Sané ergriff in der Kabine des Ernst-Happel-Stadions deshalb direkt nach Julian Nagelsmann das Wort. Nachdem ihm für Sekundenbruchteile die Sicherungen durchgebrannt waren, bat der in dieser Bundesliga-Saison so brillante Offensivspieler von Bayern München seine Teamkollegen der Nationalmannschaft um Entschuldigung.

Leroy Sané über Ausraster: „Ich habe die Mannschaft im Stich gelassen“

„Das Spiel geht auf mich, auf meine Kappe. Da muss ich mich beherrschen. Ich habe die Mannschaft im Stich gelassen“, sagte Sané nach der ersten Roten Karte (49.) seiner Profi-Karriere im 402. Spiel. Er kam zur Selbsteinschätzung: „Das geht nicht.“

Der 27-Jährige hatte sich beim 0:2 (0:1) gegen Österreich in Wien zu einer Tätlichkeit gegen Phillipp Mwene verleiten lassen. Er schlug den Mainzer Bundesliga-Profi mit beiden Händen vors Gesicht bzw. an den Hals.

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„Das war nichts Persönliches gegen Phillipp“, berichtete er danach ruhig und geknickt, vielmehr sei er aus Frust über seine eigene Leistung ausgetickt. „Ich bin eben motiviert, ich will, dass wir in die richtige Richtung gehen.“

Rudi Völler spricht Klartext nach nächster DFB-Pleite

Rudi Völler hatte dafür nur sehr begrenztes Verständnis. „Er hat sich entschuldigt, das ist ja auch schön und gut“, sagte der 63-Jährige im TV, „aber man muss die Leidenschaft im richtigen Moment zeigen.“

Das nackte Resultat interessierte den DFB-Sportdirektor nach dem Spiel eher weniger: „Es geht nicht um das beknackte Ergebnis, sondern um die Art und Weise. Das können wir uns nicht gefallen lassen“, so Völler aufgebracht, der einmal mehr an die deutschen Tugenden applierte, um ienem Gegner auch wehtun zu können: „Ich will nicht immer von Leidenschaft sprechen, aber dass wir diese Dynamik und Emotionen reinbringen. Sonst wird es gegen jeden Gegner schwer. Diese fünf, zehn Prozent an Leidenschaft haben gefehlt. Es ist eine generelle Frage.“

Nagelsmann sprach nach der folgenschweren Aktion seines Angreifers unterdessen von fehlender Cleverness. „Der Gegenspieler versucht, Leroy zu treten, trifft ihn aber nicht - und Leroy reagiert, wir kriegen Rot. Da kann man auch beim Gegner Rot provozieren.“ Sané, der Mwene von jeder Schuld freisprach, erwartet nun eine Sperre von mindestens zwei Spielen. (oke, mit dpa)

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