„Nicht alles gefallen lassen“Spielabsage sorgt für Ärger bei Fortuna Köln

Lesezeit 2 Minuten
Bruns Fortuna

Benjamin Bruns, Geschäftsführer von Fortuna Köln

Köln – Das zweimal abgesagte Spiel in der Regionalliga West des SC Fortuna Köln beim 1. FC Bocholt beschäftigt mittlerweile das zuständige Sportgericht. Zunächst sollte die Partie am 10. September ausgetragen werden. Allerdings erklärte die Stadt Bocholt als Eigentümerin des Rasenplatzes am Hünting das Spielfeld nach einem heftigen Regenschauer kurzfristig für unbespielbar – als der Fortuna-Tross bereits im Westmünsterland angekommen war.

Beim Südstadt-Klub traf diese Entscheidung auf wenig Verständnis, weil der Platz bei der Vorort-Besichtigung von allen Akteuren „als bespielbar“ eingeschätzt wurde, erklärte Fortunas Geschäftsführer Benjamin Bruns. In der Folge legten die Kölner fristgerecht Einspruch vor dem Sportgericht gegen die Spielabsage ein. Die Klubverantwortlichen in Bocholt waren nach Informationen dieser Zeitung überrascht vom Vorgehen der Fortuna.

Ungeachtet dieses Verfahrens wurde die Partie für den 24. September neu angesetzt. Die Fortuna sagte daraufhin ein für das eigentlich freie Wochenende geplantes Testspiel ab – ehe Patrick Zielezny, Staffelleiter der Regionalliga West, die Partie in Bocholt mit Verweis auf das schwebende Verfahren erneut absetzte.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das Sportgericht entscheidet

Laut Bruns ist unklar, ob die Partie überhaupt noch einmal neu angesetzt wird. Theoretisch könnte das Sportgericht der Fortuna die Punkte am Grünen Tisch zusprechen oder zumindest eine Erstattung der Reisekosten nach Bocholt. Bruns möchte mit dem Einspruch zudem ein grundsätzliches Zeichen gegen die vielen Spielabsagen in der Regionalliga setzen – zumal eine witterungsbedingte Spielabsage im Spätsommer ungewöhnlich ist. Die für viele Plätze kritische Zeit beginnt in der Regel erst im Herbst und zieht sich bis ins Frühjahr. In der Regionalliga entscheiden die Städte über Platzsperren – und nicht der Verband, wie beispielsweise in der Dritten Liga. „Es soll diesem Vorgehen der teils willkürlichen Absagen nicht Tür und Tor geöffnet werden“, sagte Bruns. „Du kannst dir nicht alles gefallen lassen.“

1. FC Bocholt verstärkt sich nach Spielabsage

Der 1. FC Bocholt hatte nach der ersten Absage der Partie gegen die Fortuna noch zwei vertragslose Spieler verpflichtet (Stephané Mvibudulu und Mika Hanraths) – mit den beiden Neuzugängen gelang ein 2:0-Heimsieg gegen Alemannia Aachen. 

Wann das Sportgericht über den Einspruch der Fortuna entscheidet, ist nicht bekannt. Der 1. FC Bocholt wollte sich mit Blick auf das laufende Verfahren nicht zum Sachverhalt äußern. 

KStA abonnieren