AmateurfußballKölner Schiedsrichter bekommen positives Feedback auf Streik

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schiedsrichter pfeife symbol

Ihre Pfeife nahmen die Kölner Kreisliga-Schiedsrichter am vergangenen Wochenende nicht in die Hand.

Köln – Kai Köhler ist überrascht. „Ich bin ein bisschen platt“, gibt er zu. Köhler ist Vorsitzender des Kreisschiedsrichter-Ausschusses in Köln, der am vergangenen Sonntag alle Herren-Fußballspiele der Kreisligen A bis D bestreikte. Um ein Zeichen zu setzen, nachdem ein Schiedsrichter vor zwei Wochen nach einem Kreisliga D-Spiel massiv attackiert worden war. „Die Resonanz war, bis auf ganz wenige Facebook-Kommentare, durch die Bank positiv“, berichtet Köhler stolz. Nicht nur Schiedsrichter, auch Vereinsoffizielle, Spieler und Außenstehende hätten zu der gelungenen Aktion gratuliert.

Streikbedingt ausgefallen war zwar nur ein Spiel in der Kreisliga A. In dieser Klasse wird ein Spiel verlegt, wenn kein Schiedsrichter da ist. In den Kreisligen B bis D wird die Partie hingegen für beide Mannschaften als Niederlage gewertet, sollte sich kein Betreuer oder Vereinsoffizieller dazu bereit erklären, die Pfeife in den Mund zu nehmen.

Kurzfristig verkündet

Deshalb hatten die Schiedsrichter des Kreises ihren Streik auch erst kurzfristig verkündet. Damit die Spiele nicht mehr, so wie bei Streiks in Berlin und dem Saarland geschehen, verlegt werden konnten, sondern stattfinden mussten. „Wir wollten es so, dass die Spiele ohne Schiedsrichter stattfinden. Damit Spieler und Vereine merken, wie es ist, wenn mal irgendwann keine Schiedsrichter mehr da sind“, erklärt Köhler.

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Reibungslos verlief der Spieltag zwar nicht, in Nippes brach der dort eingesetzte Aushilfs-Schiedsrichter das Spiel ab, einige Spieler hatten sich dort nicht im Griff. Trotzdem ist Köhler zufrieden mit dem Ablauf des Streiks. Er sei absolut stolz. Von den knapp 500 Schiedsrichtern hätten alle mitgemacht, so Köhler: „Nun geht es darum, das Thema präsent zu halten.“

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