KommentarDer Sport braucht Solidarität – Werden die Großen den Kleinen helfen?
- Die Vorstellungen der DFL wurden von der Coronakrise einfach überrollt. Der Bundesliga-Stopp kommt spät – aber immerhin.
- Der Schritt war unvermeidlich, auch wenn alle Konsequenzen noch nicht absehbar sind.
- Nun benötigt die Sportwelt Solidarität. Werden die Vermögenden den Habenichtsen helfen?
Köln – Es ist normal geworden in diesen Tagen der Coronakrise, dass sich die Ereignisse überschlagen. Organisationen, die glauben, sich mit eigenen Ideen dagegen stemmen zu können, werden von der Realität einfach überrollt. So eine Organisation ist die Deutsche Fußball Liga, die bis Freitagnachmittag den Plan hatte, ein letztes Wochenende des ordentlichen Spielbetriebs zu simulieren. Die massive Ausbreitung des Virus namens Sars CoV-2 hat zur Vorstellung geführt, man könne Mannschaften ohne Anwesenheit eines Publikums gegeneinander spielen lassen und so tun, als laufe der Wettbewerb weiter. Auch wir an dieser Stelle hatten das für möglich gehalten.
Infektionen erreichen die Fußball-Bundesliga
Allerdings existierte vor wenigen Tagen noch kein Gefühl dafür, wie nah das Virus den Spielern gekommen war. Jetzt wissen wir: Es hat sie mit Infektionen erreicht. Allein diesem Umstand haben es die Fußball-Bundesligen zu verdanken, dass die zuvor schon für kommende Woche verordnete Spielpause sofort in Kraft tritt.
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Es wäre leicht und billig, die Verantwortlichen alle zusammen als Versager zu schelten, denen es nur ums Geld geht. Karl-Heinz Rummenigge, der Klubchef des FC Bayern München, war noch am Freitag so ehrlich, zuzugeben, dass von diesem Spieltag womöglich die Auszahlung eines dreistelligen Millionenbetrages an TV-Geldern abhing. Es ist prinzipiell nicht verwerflich, um eine solche Summe zu kämpfen. Allerdings war der Kampf in diesem Fall aussichtslos. Um Rummenigge und seinen FC Bayern muss man sich allerdings ebenso wenig sorgen wie um die meisten Vereine der Bundesliga, die den schmerzhaften Einnahmeverlust der nächsten Monate überleben werden. Viel härter trifft die unumgängliche Spielpause, von der keiner weiß, wie lange sie dauern wird, die kleinen Vereine bis hinunter zur in den Amateurbereich. Und das ist nur Fußball. Im Handball, Eishockey, Volleyball, Basketball und anderen einstmals großen Sportarten geraten ganze Ligen ins Wanken.
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Wir kreativ ist der reiche Fußball?
Wenn die hehren Worte der Fußball-Prominenz im Angesicht der Krise ernst gemeint sind, muss das Prinzip der Solidarität einsetzen. Die Großen können den Kleinen helfen, die Vermögenden den Habenichtsen. Das ist nicht verboten. Wir werden sehen, wie kreativ der reiche Fußball in dieser Hinsicht werden wird. Zeit zum Nachdenken hat er jetzt genug.