KommentarJetzt ist für den BVB noch viel mehr möglich
- Borussia spielt wahrlich nicht souverän, doch die Zwischenbilanz klingt ordentlich.
- Am Dienstag erlebte der BVB einen Fußballabend wie aus einem Abenteuer – und überstand das Drama.
- Trainer Favres Systemumstellung zahlt sich aus. Mit dem Blick nach vorne scheint noch einiges möglich.
Dortmund – Borussia Dortmund steht nach dem dramatischen Sieg über Slavia Prag unter den besten 16 Vereinen des Kontinents; in der Liga steht der BVB nach 14 Spielen zwei Punkte vor dem FC Bayern auf Rang drei, fünf Zähler hinter Tabellenführer Borussia Mönchengladbach. Die Zwischenbilanz klingt ordentlich, allerdings sei gesagt: Mit 26 Punkten aus den ersten 14 Saisonspielen wäre der BVB in der vergangenen Saison Fünfter gewesen – vier Punkte hinter den Bayern. Und 13 hinter Borussia Dortmund.
Dortmund hat am Dienstag einen Fußballabend wie aus einem Abenteuerfilm erlebt. Es gab Zuversicht, Rückschläge – Zweifel. Dazu in Torwart Roman Bürki einen Helden, der gleich mehrfach als Hüter der Hoffnung auftrat. Und über allem schwebte eine Macht, die nicht unter dem Einfluss der Dortmunder stand: Die Partie zwischen Barcelona und Inter Mailand, deren Ausgang alles hätte hinwegfegen können. Bis in die Schlussphase hinein war nicht klar, ob das alles ein gutes Ende finden würde. Und das macht ein Spiel erst zum Drama.
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Die Dortmunder haben das alles überstanden und eine Gruppe mit Barcelona und Inter Mailand erfolgreich beendet. Sogar im Pokal ist Dortmund auch noch dabei. Es sind also, durch die Euphorieschleier des Dienstagabends betrachtet, noch drei Titel möglich im dieser Saison.
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Womöglich geht das jedoch etwas weit nach einem zwar wundervoll emotionalen, aber letztlich sehr wackligen 2:1 über Tschechiens Meister. Doch neigte Dortmund zuletzt dazu, die Dinge vom anderen Ende der Skala her zu betrachten – überkritisch.
Favres System-Wechsel zahlt sich aus
Es gab gute Gründe dafür, die trüben Auftritte voller Gegentore in der Liga waren nichts, worüber man einfach so hinweggehen konnte. Doch hat Trainer Lucien Favre sein System gewechselt und damit einen Erfolg gelandet. Sollte es den Dortmundern nun tatsächlich gelingen, die Zerwürfnisse der vergangenen Monate abzuschütteln und den Blick nach vorn zu richten, könnte diese Saison noch deutlich mehr zu bieten haben, als es zuletzt schien.
Ein kluger erster Schritt wäre, einstweilen den Vorsprung auf die Bayern zu halten.