Die Gerüchte um einen Abgang von Granit Xhaka bei Bayer 04 Leverkusen reißen nicht ab. Damit muss Schluss sein, meint unser Autor.
Gefährliche SituationDie Diskussionen um Xhaka bei Bayer 04 müssen aufhören


Torjubel nach dem 1:0 durch Leverkusens Granit Xhaka bei Borussia Mönchengladbach. Hinter ihm: Jonas Hofmann.
Copyright: IMAGO/Maximilian Koch
Bei Bayer 04 herrscht in diesen Tagen viel Ungewissheit. In Erik ten Hag gibt ein neuer Trainer den Ton an. Wie wird er spielen lassen? Wird er die Mannschaft schnell hinter sich bringen? Dann sind da die schwerwiegenden Abgänge von Jeremie Frimpong und vor allem Jonathan Tah und Florian Wirtz. Wie kann der Vizemeister diesen Aderlass kompensieren?
Und dann kommt eben diese schwelende Unruhe um Granit Xhaka hinzu, den 32-jährigen Führungsspieler, der einer der entscheidenden Faktoren für die Meisterschaft 2024 war – und nun die Galionsfigur für den Leverkusener Aufbruch zu neuen Ufern sein soll.
In einer idealen Fußballwelt für Bayer Leverkusen sollte eigentlich bereits jetzt feststehen, dass Xhaka die Kapitänsbinde von Lukas Hradecky übernehmen wird. Es sollte klar sein, dass er als Leader dieser neu formierten Mannschaft in den Flieger nach Brasilien steigen wird, um sich auf die kommende Spielzeit einzuschwören. Stattdessen steht sogar die Frage im Raum, ob der Schweizer Rekordnationalspieler nicht schon in dieser Woche zurück über den Atlantik fliegt, um sich einem anderen Klub anzuschließen. Das ist eine gefährliche Situation für einen Verein, der sich in einem derart großen Umbruch befindet – vor allem, was Führungsstrukturen angeht.
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Führungsvakuum an deutschsprachigen Spielern
Im derzeitigen Kader mangelt es an unangefochtenen deutschsprachigen Führungsspielern. Führungsvakuum an deutschsprachigen Spielern Robert Andrich war zum Ende der vergangenen Saison nicht mehr gesetzt, auch er kokettierte mit einem Abschied. Jonas Hofmann war schon so gut wie weg, nun muss man abwarten, ob es unter ten Hag doch noch die Wende zum Guten bei der Werkself geben kann. Vorerst ist der Ex-Nationalspieler aber mit sich selbst beschäftigt. Kapitän Lukas Hradecky wird nach der Verpflichtung von Mark Flekken deutlich weniger Spielzeit bekommen und wohl das Kapitänsamt verlieren.
Somit wäre ein Verbleib von Xhaka für die Hierarchie von enormer Bedeutung. Noch wichtiger ist aber, dass es zu einer schnellen Entscheidung kommt. Egal, wie diese ausfallen wird, der Status im Fall Xhaka muss unmittelbar nach seiner Ankunft in Rio de Janeiro von „in Bearbeitung“ zu „abgeschlossen“ wechseln – und dann auch mit aller Konsequenz nach außen kommuniziert werden. Für den Kader macht es einen großen Unterschied, ob er eine neue Hierarchie unter Xhaka, oder ohne Xhaka bilden muss.