Köln – Alle vier deutschen Mannschaften haben sich für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert, das hatte es zuletzt vor sechs Jahren gegeben. Das ist gut für die Fünf-Jahreswertung der Uefa und für den Stellenwert des deutschen Klubfußballs, der in Europa vor allem über die Erfolge des FC Bayern definiert wird. Da auch die Teams in der Europa League ihre Pflichtaufgaben mal erfüllt haben, spricht dies insgesamt für einen Fortschritt.
Für Lobeshymnen ist es indes noch zu früh, denn im Achtelfinale drohen den Bundesligisten Kracher-Duelle. Mit dem Durchmarsch der Bayern und dem Weiterkommen des BVB war zu rechnen, das der Leipziger bestätigt die Entwicklung des immer noch umstrittenen Vereins. Sie ist vor allem das Verdienst des innovativen Trainers Julian Nagelsmann, der wie kaum ein anderer Aufbruch verkörpert.
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Am überraschendsten und für Fußball-Romantiker am schönsten ist die Achtelfinal-Teilnahme von Borussia Mönchengladbach, der ersten der Borussen seit 43 Jahren. Zwar waren sie nach einem doch enttäuschenden Auftritt in Madrid auf Schützenhilfe der besonderen Art angewiesen, doch unter dem Strich traf das Glück nicht die Falschen und das Weiterkommen ist sehr verdient. In mindestens vier Spielen zuvor waren die Gladbacher das bessere Team. Und die Gegner waren mit Real, Inter und Donezk klangvolle.
Kontinuität und Erfolg ohne Investor oder Mäzen
Dieser Erfolg verdient Respekt und ist ein Produkt der unaufgeregten Arbeit im Klub. In dem herrscht große Kontinuität, Sportchef Max Eberl hat die Dinge im Griff und nicht nur auf dem Transfermarkt, sondern auch bei der Wahl des Trainers ein gutes Gespür bewiesen. Und dies alles gelang ohne Investor oder Mäzen. Und wer ausnahmsweise mal Vereinsrivalitäten beiseitelassen kann, den müssen auch die Szenen nach dem Abpfiff in Madrid angefasst haben, als Borussias Profis nach der Erlösung in Mailand wie Kinder jubelten.