Galopp in KölnDato triumphiert beim Carl-Jaspers-Preis

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Und los geht es an der Galopprennbahn in Weidenpesch: Start in die Saison mit dem FC-Renntag.

Köln – Auf eine solche Veranstaltung hat der Kölner Rennverein sehr lange Zeit warten müssen. Die Rennbahn in Weidenpesch war am Ostermontag beim Auftakt der Kölner Galoppsaison 2022 mit 14.000 Besuchern sehr gut besucht. Es gab zum ersten Mal seit Oktober 2019 keinerlei coronabedingte Zuschauerrestriktionen. Und auch das Wetter spielte mit, die acht Wettbewerbe des sogenannten FC-Renntags fanden bei strahlendem Sonnenschein und besten Bedingungen statt.

Das Tages-Highlight, der Carl-Jaspers-Preis (ehemals Gerling-Preis), ein Rennen für mindestens vierjährige Pferde über 2400 Meter, dotiert mit 70 000 Euro, hatte einen Überraschungssieger aus Düsseldorf. Der sechsjährige Hengst Dato, trainiert von Sascha Smrczek, feierte mit Jockey Bayarsaikhan Ganbat einen Start-Ziel-Sieg und verwies den Favoriten und letztjährigen Derby-Zweiten Alter Adler auf den zweiten Platz, auf Rang drei folgte die Stute Alaskasonne mit Andrasch Starke im Sattel. „Das Pferd hat ein großartiges Rennen gemacht. Er hat wahnsinnig gekämpft und hatte Riesenfreude an dem Rennen“, jubilierte Coach Smrczek.

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Dato hatte zuvor in diesem Jahr am 24. März schon einen Start absolviert und bei einem Listenrennen in Madrid Platz fünf belegt. Der Konkurrent Alter Adler aus dem Kölner Stall von Waldemar Hickst, geritten von Alexander Pietsch, gab hingegen sein Debüt im Jahr 2022 und lief zum ersten Mal überhaupt in Köln. Es war nicht sein bester Tag.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Der Adlerflug-Sohn wirkte vom Start an leicht nervös und schaute ein paar Mal abgelenkt zur Seite. Er fiel zurück und schien zwischenzeitlich mit dem Rennausgang nichts zu tun zu haben. Auf der Zielgeraden kam Alter Adler aber noch einmal groß auf.  Dato brachte den Sieg aber sicher mit einer Dreiviertel-Länge Vorsprung ins Ziel.

Steffen Baumgart in Weidenpesch vor Ort

Da es der FC-Renntag war, weilten Trainer Steffen Baumgart, Geschäftsführer Christian Keller und einige Spieler des Fußball-Bundesligisten, die Autogramme gaben, in Weidenpesch. Und es wurde auch ein Preis des 1. FC Köln ausgetragen, ein mit 10.000 Euro dotiertes Rennen über 1800 Meter, das der fünfjährige Wallach Rajguru für sich entschied, der in den Niederlanden trainiert wird. Im Schlussspurt setzte sich Rajguru, geritten vom 18-jährigen Nachwuchsjockey Leon Wolff, gegen Big Ben Harbour durch.

Das wunderbare Wetter und die hohe Zuschauerzahl beim Aufgalopp waren eine Art Belohnung für das Durchhaltevermögen des Kölner Rennvereins während der schwierigen Zeit der Corona-Krise. 2020 und 2021 mussten die Wettbewerbe in Weidenpesch teilweise ganze ohne Publikum oder vor 1000 oder weniger Besuchern ausgetragen werden. Die finanzielle Lage war deshalb sehr angespannt, die Rennpreise wurden halbiert.

Nächstes Rennen in Weidenpesch am 8. Mai

Der Tiefpunkt sei der Saisonauftakt 2021 gewesen, erinnert sich Geschäftsführer Philipp Hein: „Keine Zuschauer, fünf Grad und Schneeregen.“  Am Ostermontag 2022 gab es nun nichts zu bemängeln – im Gegenteil: „Es ist schön für alle Aktiven, nach zweieinhalb Jahren Durststrecke macht das natürlich viel Spaß, dass wieder Zuschauer da sind“, sagte Starjockey Starke.

Das Galopp-Jahr 2022, in dem der Kölner Rennverein sein 125-jähriges Jubiläum feiert, umfasst in Köln insgesamt elf Renntage. Der nächste findet am 8. Mai statt – mit dem Schwarzgoldrennen, einem traditionellen Wettbewerb für Stuten.

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