„Geistiger Schaden“TV-Reporter kontert katarischen WM-Botschafter – Twitter feiert Antwort

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Ein Mikrofon des Sport-TV-Senders Sky am Spielfeldrand bei einer Übertragung eines Spiels der Fußball-Bundesliga. (Symbolbild)

Der deutsche TV-Moderator Thomas Fleischmann hat mit seinen Aussagen bei „Sky Sport News“ den katarischen WM-Botschafter Khalid Salman scharf kritisiert.

Der katarische WM-Botschafter Khalid Salman sorgt mit seinen Aussagen über Homosexuelle für Empörung kurz vor der Fußball-WM 2022 in Katar. Die Antwort des Sky-Reporters Thomas Fleischmann darauf wird auf Twitter und Instagram gefeiert.

Ein Fernsehreporter des deutschen TV-Senders Sky hat die scharf kritisierten Aussagen des katarischen WM-Botschafters Khalid Salman live im Fernsehen gekontert. „Laut Katars WM-Botschafter habe ich einen geistigen Schaden, ich versuche trotzdem irgendwie unfallfrei durch die nächsten Minuten zu kommen. [...]“, sagte Moderator Thomas Fleischmann beim Sport-Nachrichtensender „Sky Sport News“.

Fleischmann bezieht sich damit auf die Aussagen des katarische WM-Botschafters und Ex-Nationalspielers Khalid Salman in einer ZDF-Dokumentation, die am Dienstagabend ausgestrahlt wurde. Salman behauptet darin, dass Schwule "nicht haram" seien und einen „geistigen Schaden“ hätten.

Fußball-WM in Katar 2022: Empörung über homophobe Aussagen von Botschafter Khalid Salman

Der Pressesprecher der WM-Organisation in Katar hatte das Interview mit Moderator Jochen Breyer im Anschluss sofort abgebrochen, der Sender strahlte die bereits aufgenommenen Passagen des Gesprächs innerhalb der Dokumentation aus.

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Schon im Vorfeld der Ausstrahlung hatte Breyer den entsprechenden Ausschnitt aus dem Interview in den sozialen Medien geteilt, daraufhin hatte es bei den Bundesliga-Spielen am Dienstagabend in verschiedenen Fankurven Banner gegen die Austragung der Fußball-WM in Katar gegeben. Bereits seit Wochen fordern Fußball-Fans wie Menschenrechtsaktivisten, die Weltmeisterschaft in Katar zu boykottieren.

"Geistiger Schaden": Sky-Moderator Thomas Fleischmann kontert Aussagen von katarischem WM-Botschafter

Fußball-Nationalspieler Leon Goretzka nannte die Aussagen im Anschluss an das Bundesliga-Spiel von Bayern München gegen Werder Bremen „inakzeptabel“. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte am Mittwoch: "Homosexualität ist keine Krankheit. Punkt."

Fleischmann erhielt für seine mutigen Aussagen vor der Kamera viel Applaus auf Twitter und Instagram. Sportkommentator Robby Hunke schrieb etwa: "Das ist ganz stark, lieber Kollege Thomas Fleischmann. Die ganze WM in einem Satz rasiert."

Auch der britische Sport-Kommentator Derek Rae teilte den Clip von Fleischmann, das Video wurde bis zum Mittwochmittag fast 70.000 Mal aufgerufen.

Die homophoben Aussagen Khalid Salmans sind der nächste negative Höhepunkt im Umgang der katarischen Organisatoren der Fußball-Weltmeisterschaft mit der LGBTQ+-Community.

Fußball-WM Katar 2022: Boykott-Aufrufe bei Bundesligaspielen

Wiederholt waren zudem in den vergangenen Monaten immer wieder die Menschenrechtsverletzungen in dem Emirat angesprochen worden.

FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte gefordert, dass sich die teilnehmenden Mannschaften auf das Sportliche konzentrieren und sich nicht von "Ideologien beeinflussen" lassen sollten. (shh)

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