6:5-SpektakelMoritz Müller schießt die Kölner Haie in Iserlohn zum Sieg

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Haie-Kapitän Moritz Müller (hinten)

Köln/Iserlohn – Moritz Müller, der Kapitän der Kölner Haie, wird in Iserlohn stets laut ausgebuht. Es begann vor ein paar Jahren, als Müller einmal eine kritische Bemerkung über die vielen Kanadier mit deutschem Pass machte, die damals für das Team aus dem Sauerland spielten. Müller kann damit leben. Die Pfiffe in Iserlohn motivieren den KEC-Verteidiger regelmäßig zu guten Leistungen, so auch am Sonntag: Dank eines Treffers des Kölner Verteidigers in der Overtime landeten die Haie einen 6:5 (1:1, 3:2, 1:2, 1:0)-Sieg in einer spektakulären DEL-Partie bei den Roosters. In der regulären Spielzeit hatte der schwedische KEC-Stürmer Andreas Thuresson für Furore gesorgt, der insgesamt drei Überzahl-Tore für die Haie erzielte. „Es ist hoch und runter gegangen, wir haben das kleine Bisschen besser gespielt und die Tore besser reingemacht“, bilanzierte Haie-Angreifer Alexander Oblinger. „Wir spielen als Mannschaft, das macht uns aus.“

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Es war eine ereignisreiche Partie. Nur während der ersten Viertelstunde waren die Gastgeber spielbestimmend. KEC-Torhüter Tomas Pöpperle bekam sofort einige Arbeit und bewahrte die Haie vor einem frühen Rückstand. In der 13. Minute war es aber so weit: Taro Jentzsch schoss im Powerplay das 1:0, ein Treffer, der wie Weckruf auf die KEC-Profis wirkte. Denn fortan spielten sie kämpferisch auf Augenhöhe mit den Roosters, nicht frei von Fehlern, aber mit mehr Energie als am Freitag beim 3:4 n. P. gegen Aufsteiger Bietigheim.  Noch im ersten Drittel fiel bei Überzahl das 1:1, erzielt von Thuresson mit einem geschlenzten Weitschuss (15.), mit dem Iserlohns Goalie Andreas Jenike nicht gerechnet hatte.

Im zweiten Drittel wechselten sich die Teams weiter ab mit dem Toreschießen. Den Auftakt machte KEC-Stürmer Quinton Howden, der aus kurzer Distanz erfolgreich war (22.). Im Powerplay glich Foucault auf 2:2 aus (25.), bevor Marcel Müller das 2:3 markierte (27.). Wieder schlugen die Iserlohner zurück, Ryan O’Connor glückte das 3:3. Er nutzte, nachdem er selbst geschossen hatte, den Abpraller (36.). 15 Sekunden vor der zweiten Pause gelang Thuresson Powerplay-Treffer zwei. Sein Distanzschuss wurde von einem Iserlohner abgefälscht – 3:4.

Fehlpass von Uvira

Und wieder kam Iserlohn zurück, diesmal mit Hilfe der Haie in Gestalt von Sebastian Uvira, der einen Fehlpass spielte. So kam Luke Adam aus guter Position zum Schuss, Pöpperle wehrte erst noch ab, wurde dann aber zum vierten Mal geschlagen (42.). Foucault brachte Iserlohn neun Minuten später 5:4 in Führung. Die letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit waren ein verbissener Kampf mit Strafminuten auf beiden Seiten – und dem dritten Überzahl-Treffer von Andreas Thuresson zum 5:5. Bei seinem Schuss 49 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit brach der Schläger des Kölner Angreifers. Es gab Verlängerung, in der Müller den Puck nach 3:37 Minuten ins Netz beförderte.

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