Was wird aus dem Saisonziel?Kölner Haie glauben weiter an die Playoffs

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KEC-Verteidiger Simon Gnyp

Köln – Die Playoffs zu erreichen, also mindestens Platz vier in der DEL-Nordgruppe zu belegen, ist nach wie vor das Ziel der Kölner Haie, die zurzeit nur Sechster sind. „Es wird schwer, aber es bleibt unser Ziel“, sagt Trainer Uwe Krupp. Da die Teams auf den Rängen drei bis sechs eng zusammenliegen, sind die Haie tatsächlich noch im Rennen. Allerdings müssten sie sich stabilisieren und ein paar Spiele nacheinander gewinnen, um nicht wie im Vorjahr die Endrunde sportlich zu verpassen.

Vier der finalen 14 Hauptrunden-Duelle mit den Mannschaften aus der Süddivision hat der KEC hinter sich, mit suboptimalen Resultaten: Drei Pleiten (gegen Schwenningen, in München und Augsburg), ein Sieg (gegen Nürnberg) und 12:17 Tore lautet die Bilanz. Beim 2:6 am Samstag im Spiel beim EHC Red Bull wirkte der KEC leicht überfordert, das 2:4 in Augsburg am Sonntag war dagegen eine Partie, in der die Haie hätten punkten können.

Justin Pogge patzt

Wieder einmal unterlief den Kölnern jedoch in einem denkbar ungünstigen Moment ein Fehler. Nachdem Augsburg 2:0 in Führung gegangen war, glichen Marcel Barinka und Landon Ferraro zwar schnell aus. Doch noch vor der Pause patzte Haie-Torhüter Justin Pogge. Er bekam einen Puck nicht unter Kontrolle, der Augsburger Layne Veveiros war zur Stelle und schoss das 3:2. Und da die Haie das zweite Spiel innerhalb von 24 Stunden bestritten, fehlte ihnen am Ende die Kraft, um noch einmal zurückzukommen. „Es war ein relativ ausgeglichenes Spiel. Das Problem war, dass wir die ganze Partie über dem Ergebnis hinterhergelaufen sind. Die Jungs haben gut gekämpft, aber leider war heute nicht mehr drin“, sagte Krupp am Sonntag.

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Die Einstellung war und ist nicht das Problem des KEC, die Profis tun ihr Bestes. Doch das reicht häufig nicht. 99 Gegentore in 28 Begegnungen illustrieren, wo das Problem der Haie liegt: in der Defensive. Nur der Tabellenletzte Krefeld hat noch mehr Gegentreffer (118) kassiert. Der Haie-Abwehr, zu der die Junioren Jan-Luca Sennhenn (20), Simon Gnyp (19) und Colin Ugbekile (21) gehören, fehlt Erfahrung, Zweikampfstärke und physische Präsenz. Der reduzierte Corona-Etat erlaubte es Krupp nicht, die ursprünglich von ihm geplanten, routinierten Defensiv-Verstärkungen zu verpflichten. Und so müssen bei den Haien momentan Spieler Rollen ausfüllen, denen sie (noch) nicht gewachsen sind.

Mittwoch in der Lanxess-Arena gegen München

Hinzu kommt das Torwartproblem. Dem Kanadier Pogge (34), der im Sommer als Nachfolger des Schweden Gustaf Wesslau verpflichtet worden ist, ist es nicht gelungen, der Mannschaft Stabilität zu geben. Auch der zweite Goalie Hannibal Weitzmann hat bisher keine konstant gute Form gezeigt, sondern wie Pogge immer wieder haltbare Pucks passieren lassen.

Es wird nicht einfacher. Der KEC spielt am Mittwoch in der Lanxess-Arena gegen München (18.30 Uhr), am Donnerstag gegen Ingolstadt (19.30 Uhr). Und am Samstag treten die Haie in Mannheim an (17.30 Uhr) – alle drei Gegner gehören zu den Titelfavoriten der Liga. Nach den Verzahnungsspielen zwischen Nord und Süd endet die DEL-Hauptrunde. Die jeweils besten vier Mannschaften beider Divisionen sind für die Playoffs qualifiziert.

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