Überraschung gegen Augsburg?„Alles ist möglich“ – Marcel Müller vor Comeback

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Marcel Müller arbeitet hart an seinem Comeback.

Köln – Haie-Trainer Mike Stewart trifft seine alten Bekannten aus Augsburg in einem sehr angespannten Moment. Die Kölner haben aus den neun Spielen der DEL-Saison 2019/20 nur acht Punkte geholt. Genauso mau ist die Ausbeute der Panther, die Stewart vier Jahre lang coachte, bevor er im Sommer nach Köln wechselte. Immerhin haben die Augsburger 25 Tore geschossen, neun mehr als die offensivschwachen Haie. „Natürlich ist es ein komisches Gefühl, gegen Augsburg zu spielen. Aber ich bin jetzt ein Hai und mein Fokus liegt zu 100 Prozent hier“, sagte Stewart vor dem Duell mit den Panthern am Freitag um 19.30 Uhr in der Lanxess-Arena. „Ich habe noch viele Freunde in Augsburg. Aber Eishockey ist Eishockey, und in den 60 Minuten will ich unbedingt gewinnen und werde mit dem Team alles dafür tun.“

Augsburger Mannschaft hat sich kaum verändert

Stewart weiß, was auf ihn zukommt. Tray Tuomie, Coach der Augsburger, war drei Jahre lang Stewarts Assistent bei den Panthern. Die Mannschaft hat sich kaum gegenüber dem vergangenen Jahr verändert – und spielt weiterhin das System, das Stewart nun auch mit den Haien praktiziert. „Es ist wie ein Spiegel“, sagte der kanadische KEC-Coach. „Ich gehe davon aus, dass Tray ein paar Tricks versuchen wird. Ich natürlich auch.“

Vielleicht überrascht Stewart die Augsburger mit einem Angreifer, der noch gar nicht für den KEC gespielt hat. Marcel Müller soll im Oktober sein Comeback geben, eventuell schon am Freitag? „Alles ist möglich. Mal sehen, wie es ihm Freitagfrüh geht“, sagte Stewart mit Pokerface. Marcel Müller, genannt Malla, bestritt sein letztes Spiel im April 2018, als er sich im Nationalmannschaftseinsatz einen Knorpelschaden im Knie zuzog. Im Juni 2018 wurde der 31-jährige Stürmer operiert, seitdem arbeitet er dafür, wieder Eishockey spielen zu können. Bevor Müller nach Köln kam, spielte er eine Saison in Krefeld, in der er 24 Tore erzielte und 28 Vorlagen leistete.

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Davon können die Kölner Angreifer momentan nur träumen. Der Schnitt von 1,77 Treffern pro Partie, der bisher für den KEC zu Buche steht, ist indiskutabel schlecht. Stewart hat trotz der vier Niederlagen in Serie, die seine Mannschaft kassiert hat, einen Hoffnungsschimmer, denn: „Seit mindestens drei Partien ist der Trend positiv, die Ausführung unseres Systems ist besser geworden“, sagte er und zitierte eine englische Redewendung: „Keep pounding the rock; hau‘ auf den Stein, bis er bricht. Das ist unser Mantra.“

Dominik Tiffels kehrt zurück

Auf jeden Fall wird gegen Augsburg Dominik Tiffels nach auskurierter Leistenverletzung aufs Eis gehen, sodass die Haie wieder mit sechs routinierten Defensivleuten antreten können. Das Tor wird Gustaf Wesslau hüten. Eigentlich sollte Ersatzmann Hannibal Weitzmann unter Stewarts Regie regelmäßiger spielen als in der vorigen Saison, in der er fünfmal zwischen den Pfosten stand. 2019/20 hat der 24-Jährige nun erst eine Partie bestritten. Es geht Stewart wie den Coaches vor ihm: In brenzliger Lage baut er auf Wesslau, denn der Schwede fängt selbst, wenn er nicht sein bestes Spiel macht, überdurchschnittlich gut.

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