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Zwei herbe Niederlagen zum StartHaie suchen nach Gründen für das Desaster

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Eishockey DEL - 25/26 - 2. Spieltag: Kölner Haie vs Eisbären Berlin am 14.09.2025in der LANXESS arena in Köln Berlins Marcel Noebels Nr.92 erziehlt das Tor zum 3:5 und bejubelt seinen Treffer *** Ice Hockey DEL 25 26 2 Matchday Kölner Haie vs Eisbären Berlin on 14 09 2025in the LANXESS arena in Cologne Berlins Marcel Noebels No 92 scores the goal for 3 5 and celebrates his goal WD

Wieder hat es bei den Haien eingeschlagen: Berlins Marcel Noebel bejubelt den zwischenzeitlichen Treffer zum 5:3.

Nach der 3:7-Pleite gegen die Eisbären Berlin stehen vor dem dritten Spieltag Veränderungen im Kölner Kader an.

Am Montag hat es auf der Geschäftsstelle der Kölner Haie viel zu besprechen gegeben. Trainer Kari Jalonen und Sportdirektor Matthias Baldys steckten die Köpfe zusammen. Auch Geschäftsführer Philipp Walter suchte Erklärungen dafür, wie sich ein Debakel wie das jüngste 3:7 des KEC gegen die Eisbären Berlin ereignen konnte, erlitten am Sonntag, dem zweiten DEL-Spieltag 2025/26, vor 17.678 am Ende mehrheitlich sprachlosen Zuschauern in der Lanxess-Arena.

„Wir haben bis zur Hälfte des Spiels unser bisher bestes Eishockey gespielt. Es ist eine harte Lektion für uns alle. Es gibt viele Fragen, es geht um das Mentale. Wir müssen es dringend mit dem Team besprechen“, sagte Jalonen.

3:0 hatten die Haie nach 25 Minuten durch Tore von Valtteri Kemiläinen, Frederik Storm und Nate Schnarr geführt, bevor Berlin noch im zweiten Drittel einen ersten Dreifachschlag landete – und durch Treffer von Adam Smith, Jonas Müller und Ty Ronning auf 3:3 ausglich. Besonders arg erwischte es den KEC am Anfang des Schlussabschnitts, in dem Berlin innerhalb von nur 37 Sekunden auf 6:3 davonzog. Daraufhin wurde Torhüter Tobias Ancicka gegen Felix Brückmann getauscht, der nur noch ein Tor kassierte, erzielt von Andreas Eder.

„Wir wussten von Anfang an, dass wir uns wieder zurückkämpfen können und die Halle ziemlich leise werden kann, wenn wir die Tore machen“, sagte Berlins Kapitän Jonas Müller – wohl auch in Anspielung auf die Siege, die die Eisbären im Playoff-Finale gegen den KEC gefeiert hatten. Einer der drei 7:0-Erfolge ereignete sich in Köln.

Was also ist mit den Haien los? Am Freitag verloren sie den Saisonauftakt 2:4 gegen München. Sie spielten dabei weniger desolat als gegen Berlin, aber auch nicht wie das Spitzenteam, das sie sein wollen. Auffällig fehleranfällig war gegen Berlin das dritte Verteidigerpaar, bestehend aus Kapitän Moritz Müller (38) und Maximilian Glötzl (23). Letzterer hatte eine minus drei in der Plus-Minus-Statistik stehen, Müller sogar eine minus vier. Zur Erklärung: Im Eishockey erhält ein Spieler einen Pluspunkt, wenn seine Mannschaft ein Tor erzielt, während er auf dem Eis im Einsatz ist (außer im Powerplay). Und einen Minuspunkt, wenn die gegnerische Mannschaft ein Tor erzielt, während er auf dem Eis steht (außer bei Unterzahl).

Jeder einzelne Spieler sollte sich Gedanken machen, wie er seinen Mitspielern am besten helfen kann.
KEC-Sportdirektor Matthias Baldys

Entsprechend geknickt war Müller, als er bilanzierte: „Wir kriegen zu schnelle und zu leichte Gegentore. Das war nicht gut genug.“ Der 24-jährige Torhüter Ancicka war seinerseits nicht in der Lage, die Patzer seiner Vorderleute durch Top-Paraden auszugleichen – wie es etwa der nach Dresden abgewanderte Goalie Julius Hudacek getan hatte, als er im Frühjahr im Playoff-Viertel- und Halbfinale in Bestform war. Ein echter Fehler unterlief Ancicka nur beim vierten Eisbären-Tor, als ihm ein Puck über die Schulter rutschte. Er hielt aber auch keine schwer haltbaren Pucks.

Sportdirektor Baldys betonte in seiner Analyse, ähnlich wie Jalonen, die mentale Komponente des Haie-Einbruchs: „Es wäre falsch, mit dem Finger auf einzelne Spieler zu zeigen. Fehler passieren im Spiel. Jeder einzelne sollte sich Gedanken machen, wie er seinen Mitspielern am besten helfen kann. Unsere Stärke sollte es sein, dass wir als Mannschaft auftreten. Es war und ist uns bewusst, dass dafür einiges an Arbeit vor uns liegt.“

Haie jetzt zweimal auswärts gefordert

Die nächsten Begegnungen des KEC finden auswärts statt, am Freitag (19.30 Uhr) in Schwenningen und am Sonntag (14 Uhr) in Nürnberg. Wahrscheinlich wird Jalonen in der Defensive etwas ändern. Er könnte Glötzl gegen den 22-jährigen Luca Münzenberger tauschen. Im Tor könnte der 35-jährige Brückmann, der aus Mannheim verpflichtet wurde, zum ersten Mal zur Kölner Startformation gehören. Verletzt sind Jan Luca Sennhenn, Dominik Uher, Robin van Calster und Parker Tuomie. Vermutlich wird keiner von ihnen bis zum Wochenende fit werden.