Meisterschafts-Traum geplatztU19 des 1. FC Köln scheitert im Halbfinale an Mainz 05

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1.FC Köln U19 vs. FSV Mainz 05 U19, A Junioren Bundesliga, Halbfinal Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft, Enttäuschung bei den Kölnern nach dem Ausscheiden (1.FC Köln), 14.04.2023, Bild: Herbert Bucco

Die Kölner U19 um Trainer Stefan Ruthenbeck (vorn) bedankt sich bei ihren Fans.

Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck kommt im Rückspiel gegen Mainz nicht über ein 0:0 hinaus.

Während die Kölner Talente erschöpft zu Boden sackten, fielen sich die Mainzer Spieler in die Arme. Der Double-Traum des FC ist geplatzt, die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck hat das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren verpasst. Mainz 05 reichte am Freitagnachmittag im Franz-Kremer-Stadion eine Nullnummer zum Finaleinzug. Dort wartet am 23. April aller Voraussicht nach Borussia Dortmund, der BVB hatte sein Hinspiel 4:0 gegen Hertha BSC gewonnen.

Bestes Fußballwetter, eine für Junioren-Verhältnisse außergewöhnliche Kulisse im mit 5200 Zuschauern ausverkauften Franz-Kremer-Stadion und zwei bis in die Haarspitzen motivierte Mannschaften. Es war alles hergerichtet für ein hochklassiges Halbfinal-Rückspiel zwischen den A-Junioren des 1. Köln und Mainz 05. Das Hinspiel hatten die Rheinhessen vor einer Woche verdientermaßen mit 1:0 (1:0) für sich entschieden. Der FC war also in der Bringschuld.

Nelson Weiper vergibt erste Chance

Der Kölner Anhang war sofort startklar. Jede noch so kleine Aktion wurde wohlwollend mit Applaus untermalt. Die erste Aktion der Partie gehörte allerdings Mainz‘ 2,5-Millionen-Euro-Mann Nelson Weiper (3.), als er Kölns Innenverteidiger-Duo Marlon Monning und Elias Bakatukanda mit einem ebenso simplen wie überraschenden Heber in Nähe des Fünfmeterraums vorführte und FC-Keeper Sandro Blazic zu einer ersten Großtat zwang.

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Das Profi-Trainer-Team um Steffen Baumgart war zu Gast beim Halbfinal-Rückspiel.

Die erste Kölner Riesengelegenheit, wie sich im Hinspiel in dieser Art nicht einmal aufgetan hatte, bot sich Kapitän Meiko Wäschenbach (6.), der ein Zuspiel von Luis Cortijo-Lange etwas überhastet neben den Kasten setzte. Kurz darauf versuchte sich Supertalent Justin Diehl (9.) volley von der Strafraumgrenze.

Mainz 05 wirkt reifer als der 1. FC Köln

Minütlich nahm das Kräftemessen zweier herausragender Juniorenteams an Intensität zu. Nach einem ruhenden Ball von Mainz-Kapitän Brajan Gruda lag der Ball dann im Netz, wieder hatte Weiper (25.) seine Füße im Spiel. Der Unparteiische Benjamin Strebinger hatte jedoch eine Regelwidrigkeit erkannt. Im Gegenzug prüfte FC-Stürmer Damion Downs (26.) 05-Schlussmann Aki Koch. Es ging rauf und runter.

Mainz wirkte in der Summe allerdings reifer, zunehmend spielbestimmender und zog durch seinen ballsicheren Kapitän Gruda immer wieder Standardsituationen, der im Dribbling oftmals nur mit einem Foulspiel zu stoppen war. Aufseiten des FC war es immer wieder Wäschenbach, der den finalen Pass in die Spitze suchte. Gegen Ende des ersten Durchgangs fand er nach einer Seitenverlagerung Diehl (38.), der im wieder einmal gut aufgelegten Koch seinen Meister fand. In der nachfolgenden Szene, nach einem Diehl-Eckstoß, wurde Cortijo-Langes (39.) eigentlich gutplatzierter Schussversuch entscheidend abgefälscht.

Mit Wiederbeginn erinnerte das Auftreten der Mainzer dann an das Hinspiel, wenn auch in abgeschwächter Form. Mainz verbreitete mit erhöhter Laufbereitschaft immer mehr Stress – zumindest kurzzeitig. Aber Köln wehrte sich, allen voran Wäschenbach, der omnipräsente Kölner Spielführer. Kurz darauf war Diehl (55.) seinem Bewacher nach einem raumgreifenden Anspiel Luan Simnicas enteilt. Der Abschluss verfehlte das Ziel aber deutlich. Fast schien es, als wenn Mainz, 30 Minuten vor Spielende, in den Verwaltungsmodus geschaltet hätte. Mainz überließ Köln das Spielfeld.

Elfmeterpfiff in der Schlussphase bleibt aus

Nach einem Schuss von Wäschenbach rauschte Diehl (69.) heran und setzte seine vielleicht größte Chance des Spiels nur um Zentimeter neben den rechten Torpfosten. In den darauffolgenden Minuten verbrachten die Mainzer auf dem Grün immer mehr Minuten mit ihrem Physiotherapeuten.

Die Schlussviertelstunde war angebrochen. FC-Trainer Stefan Ruthenbeck setzte alles auf eine Karte, brachte Julian Pauli, Arda Süne und den U-17-Spieler Youssoupha Niang. Köln setzte auf totale Offensive. Mainz beschränkte sich ausschließlich auf Schadensbegrenzung. Und hatte Glück.

Denn ließ in Tornähe bis zum Abpfiff die letzte Konsequenz und erforderliche Zielstrebigkeit vermissen. Die sechsminütige Nachspielzeit brachte diesbezüglich wenig Neues. Aufregung herrschte nur noch, als Mainz‘ Philipp Schulz (90+2.) in der Nachspielzeit den Ball nach Ansicht des Kölner Anhangs mit der Hand gespielt hatte. Der Pfiff blieb aus. Köln war ausgeschieden.

Der Kölner Double-Traum ist damit geplatzt. Doch die Chance auf den DFB-Pokal haben die FC-Talente nach wie vor. Im Endspiel treffen sie am 30. April in Potsdam auf den FC Schalke 04.

Köln: Blazic, Wagner, Monning (80. Pauli), Bakatukanda, Kujovic, Wäschenbach, Downs (80. Niang), Simnica (80. Süne), Diehl, Krautkrämer (66. Telle), Cortijo-Lange (59. Borie). Zuschauer: 5200.

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