BezirksligaFord Niehl ist vom Klassenerhalt überzeugt – „Wir werden das Ding drehen“

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Fußball
Bergfried Leverkusen - Ford Niehl

TR: Oliver Lehrbach (Niehl)

Foto: Uli Herhaus

Oliver Lehrbach, Trainer von Ford Niehl

Die Bezirksliga 1 ist so etwas wie das Paradies für Abstiegskandidaten. Nach zwei Rückzügen führt nur noch ein Platz in die Kreisliga A. 

Angeführt wird die Riege der Kölner Klubs in der zweiten Tabellenhälfte der Fußball-Bezirksliga 1 vom FC Rheinsüd Köln. Mit 16 Punkten aus 14 Spielen findet sich das Team von Sören Wrede und Fabrice Neumann auf Rang zehn wieder.

Das sei kein berauschendes Zwischenfazit, aber in Ordnung, findet Wrede. Auch aufgrund der guten Rückrunde der vergangenen Saison habe man sich allerdings ein paar Punkte mehr erhofft, meint der 33-jährige Hesse, der seit 2015 in Köln heimisch ist.

Die erste Pflichtspielniederlage des neuen Jahres im Heimspiel gegen Tabellenführer DJK Südwest (1:2) sei für ihn sinnbildlich für das bisherige Auftreten seiner Elf. Nach einer Führung kassierte Rheinsüd erst in der Nachspielzeit der jeweiligen Spielhälften die zermürbenden Treffer. „So ein Spiel darfst du eigentlich niemals verlieren“, so Wrede.

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Die Neuansetzung war notwendig geworden, nachdem Rheinsüd-Schlussmann Christopher Ebeling nach einem Zusammenprall kurzzeitig das Bewusstsein verloren hatte und an ein Weiterspielen nicht mehr zu denken war. „Das war ein Schock. Wir waren wie gelähmt und wussten nicht, was da gerade passiert“, sagt Wrede. Ebeling ist längst wieder wohlauf, konnte die Niederlage allerdings nicht verhindern.

Rheinsüd Köln von der Qualität des Kaders überzeugt

Die Qualität seines Kaders stelle der Trainerstab nicht infrage. Es herrsche vielmehr Überzeugung. Die Entwicklung stimme, auch wenn sich dies nicht immer in den Ergebnissen widerspiegele. Erfahrungswerte seien ein Prozess und erforderten Geduld. „Unser Ziel ist es, strukturelle Veränderungen herbeizuführen und den Jungs einen Plan und damit Lösungsmöglichkeiten für jede denkbare Situation mit an die Hand zu geben. Daran arbeiten wir in jeder Trainingsarbeit“, erklärt Wrede.

Dass mit TuS Marialinden gleich der Tabellenzweite auf dem Plan stehe, bereite ihm keine Sorgen. Wrede gibt sich vielmehr angriffslustig: „Immer her damit. Wir können nur gewinnen.“

Ford Niehl geht fest vom Klassenerhalt aus

Drei Punkte hinter Rheinsüd steht der CfB Ford Niehl mit Trainer Oliver Lehrbach. Das Durchschnittsalter seines Kaders liege bei kaum mehr als 21 Jahren, so der ehemalige Mittelstürmer. Da mangele es hier und da naturgemäß an einer gewissen Schlitzohrigkeit.

„Diese Abgezocktheit geht uns ab. Dennoch bin ich von meiner Mannschaft total überzeugt. Wir spielen guten Fußball und erhalten reichlich Lob. Leider belohnen wir uns nicht. Vermutlich auch deshalb, weil ich nicht einmal mit der identischen Elf auflaufen konnte“, so der 51-Jährige.

An einen möglichen Abstieg verschwende er keine Sekunde: „Wir werden das Ding drehen und in der Tabelle klettern. Davon gehe ich zu 100 Prozent aus. Wir müssen nur die PS auf den Platz bringen.“ 

Germania Zündorf hat großen Umbruch hinter sich

Der FC Germania Zündorf steht nach einer turbulenten ersten Saisonhälfte gerade so über dem Strich. Einen Zähler vor dem SC West und dem ersten Nichtabstiegsplatz. Der personelle Umbruch mit gleich 15 neuen Spielern im Sommer sei gewaltig gewesen und „nicht alles, was wir uns erhofft haben, ist eingetreten“, erklärt Germania-Trainer Daniel Werken, der seit gut einem Jahr in der Verantwortung steht.

Nach einer guten Saisonvorbereitung habe sich im Zuge der folgenden personellen Schieflage auch das Selbstvertrauen förmlich in Luft aufgelöst. „Da waren ein paar Geschichten, die richtig wehgetan haben. Aber ich bin kein Freund von Ausreden. Die Leistung stimmte schlichtweg nicht, sodass wir zurecht unten stehen.“ Allen voran die Restverteidigung erwies sich in vielen Situationen als ligauntauglich.

Mit Unterstützung von Koray Karakaya (SpVg Porz), Okan Adas (SV Hellas), Bleron Syla (1. FC Spich), Paul Weist (reaktiviert) und Veton Balaj (SC Leverkusen) soll Besserung eintreten. Eine exakte Zielsetzung vermeidet der 34-Jährige. „Wir haben uns alle kritisch hinterfragt und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir das Ruder noch herumreißen können. In dieser Liga ist in jedem Spiel etwas möglich.“

SC West Köln belegt den Abstiegsplatz

Aus der Negativspirale von sechs Niederlagen in Serie zum Saisonstart vermochte sich der SC West Köln nicht entscheidend zu erholen. Ein Unentschieden und drei Siegen (darunter das 5:0 gegen Zündorf) hellten die Bilanz zumindest ein wenig auf.

Nach zehn Zählern aus 14 Spielen (19:41) haben die Ehrenfelder noch zwölf Begegnungen vor sich, um die Wende herbeizuführen. Nächster Gegner am 18. Februar ist die SpVg Rheindörfer Nord (Hinspiel 0:2).

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