Abo

U 21 im Abstiegskampf1. FC Köln mangelt es an Leichtigkeit

Lesezeit 3 Minuten
Fünf Fußballspieler stehen vor dem Schiedsrichter und reden auf ihn ein.

Philipp Wydra (Zweiter von links) sah gegen Fortuna Köln die Rote Karte.

Beim 2:2 gegen Fortuna Köln ist zu erkennen, dass die Erfolglosigkeit der vergangenen Wochen nicht spurlos am Team von Trainer Mark Zimmermann vorbeigegangen ist.

Die U-21-Fußballer des 1. FC Köln treten im Tabellenkeller der Regionalliga West weiter auf der Stelle: Das 2:2 bei Fortuna Köln war zwar ein Punkt für die Moral, doch für einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf war es zu wenig.

Insbesondere im ersten Durchgang konnte man im Spiel der FC-Reserve erkennen, dass die Erfolglosigkeit der vergangenen Wochen ihre Spuren hinterlassen hat. Das Offensivspiel der Kölner fand praktisch nicht statt. Zudem leistete sich das Team erschreckend viele technische Fehler im Pass- und Aufbauspiel.

„Wir hatten eine schwierige erste Hälfte, waren wie das Kaninchen vor der Schlange. Wir wollten kompakt verteidigen, aggressiv und mutig sein, wenn wir Bälle erobern. Das ist uns fast gar nicht gelungen“, analysierte Trainer Mark Zimmermann. „Wir sind fast überrannt worden von der Fortuna und hatten Glück, dass wir mit einem 0:0 in die Halbzeit gegangen sind.“

Alles zum Thema Mark Zimmermann

Immerhin fand der Coach offenbar wieder die passenden Worte in der Kabine, schließlich kam die U21 doch einmal mehr deutlich verwandelt zurück auf den Rasen für die zweite Hälfte. „Die Spieler haben sich ein Herz genommen, haben viel dafür getan, um hier erfolgreich zu sein und etwas mitzunehmen.“ Vor allem freute sich der Fußball-Lehrer, dass die Partie nach der Roten Karte gegen Philipp Wydra nicht noch kippte.

Nach Rijad Smajic (Gelb-Rot in Rödinghausen) und Lukas Nottbeck (Rot gegen Bocholt) war es bereits der dritte Platzverweis für die U 21 in dieser Saison. „Bisher haben wir dann alle Spiele verloren. Es ist das erste Mal, dass wir den Punkt gerettet haben. Deswegen bin ich zufrieden“, urteilte Zimmermann. Wydra dürfte für den Schlag im Zweikampf mit dem Ellbogen gegen den Kopf des Gegenspielers für zwei Spiele gesperrt werden – wie Nottbeck zuletzt.

Dabei hätte das Offensivtalent am Samstag im Heimspiel gegen Lippstadt ohnehin gefehlt. Der 19-Jährige wurde in den Kader der österreichischen U-21-Nationalmannschaft berufen, die einen Lehrgang in Kroatien absolviert. Dort stehen auch zwei Länderspiele gegen die Türkei und Kroatien an.

Wir wollten aggressiv und mutig sein, das ist uns fast gar nicht gelungen
Mark Zimmermann, Trainer der U 21 des 1. FC Köln

Die U 21 darf gegen Lippstadt personell kaum auf Unterstützung von den Profis hoffen. Jonas Urbig, Rijad Smajic, Georg Strauch, Joshua Schwirten und Maximilian Schmid dürften dem Lizenzspieler-Kader auf der USA-Reise vom 16. bis zum 24. November angehören.

Vielleicht ist die Abwesenheit Schmids die große Chance für Jeremy Mekoma. Der 18-Jährige wurde gegen Fortuna Köln eingewechselt und überzeugte nicht nur aufgrund seiner Vorarbeit zum 2:1-Führungstreffer. Der Sommer-Neuzugang hätte eine Bewährungschance in der Startelf durchaus verdient – auch für die eigene Entwicklung.

Vielleicht verleiht die jugendliche Unbekümmertheit Mekomas der U-21-Offensive neue Impulse. Zuletzt wirkte das Angriffsspiel der Kölner viel zu harmlos. Regelmäßig agiert das Team viel zu kompliziert am und im gegnerischen Strafraum, sucht nicht den Abschluss, sondern umständlich einen möglicherweise noch besser postierten Mitspieler.

KStA abonnieren