Das letzte Spiel des deutschen Herren-Profifußballs im Jahr 2025 bot am Sonntagabend einiges: Ein volles Stadion, zwei gute Teams, ansehnliche Kombinationen, hochkarätige Chancen – nur die Tore fehlten. Allerdings konnten die beteiligten Teams nach dem 0:0 zwischen Viktoria Köln und dem MSV Duisburg damit gut leben. Obwohl die Gäste die Drittliga-Herbstmeisterschaft verpassten. Und die Höhenberger den Sprung in die obere Tabellenhälfte. Somit beendet die Viktoria das Jahr mit 27 Punkten auf Platz zwölf – es ist die zweitbeste Hinserie der Vereinsgeschichte. 2024 war der Klub unter Coach Olaf Janßen zum Jahresabschluss mit 29 Zählern Tabellensechster.

„Ich bin sehr stolz auf das, was die Jungs, allen Widrigkeiten zum Trotz, in der Hinrunde geleistet haben“, lobte Trainer Marian Wilhelm. „Wir mussten heute Dudu wieder ersetzen und jetzt schon länger auf unseren Kapitän Christoph Greger verzichten. Das ist gerade für so eine junge Mannschaft nicht immer einfach.“ Viktorias Nummer eins fehlt wegen einer Schulterblessur, beim Abwehrchef bereitet der Rücken Probleme. Wann sie zurückkehren, ist unklar. „Aber es freut mich immens, dass man es in den meisten Situationen gar nicht gemerkt hat. Das zeigt, wie stark die Jungs das auffangen“, sagte Wilhelm.

Zwei Drittel Duisburger im Höhenberger Sportpark

Vor fast 8000 Zuschauern im Sportpark Höhenberger, davon knapp zwei Drittel aus Duisburg, spielte die Viktoria dominant und ließ den Ball gut laufen. Allerdings lange fast ausschließlich in ungefährlichen Räumen. „Wir haben es über weite Strecken mit dem Ball richtig gut gemacht. Der letzte Pass hat dann oft leider nicht funktioniert, das ist ein bisschen ärgerlich. Da hätte in einigen Situationen noch mehr passieren können. So waren wir viel in Ansätzen gefährlich“, sagte Wilhelm.

0:0 gegen Duisburg

Viktoria Köln verabschiedet sich mit Punktgewinn in die Winterpause

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Erst nach der Pause gab es große Torchancen. Zunächst war es Simon Handle, der nach einer weiten Flanke von David Otto am langen Pfosten an MSV-Keeper Maximilian Braune scheiterte (60.). Wenige Augenblicke später zischte ein Distanzschuss von Otto knapp über die Latte (61.). Doch auch Duisburg zeigte sich: In der 71. Minute scheiterte Maximilian Dittgen aus spitzem Winkel an Kölns Ersatztorwart Arne Schulz, kurz darauf parierte der 22-Jährige aus ähnlicher Position gegen Patrick Sussek (76.).

Tonye und Zank vergeben Viktorias beste Chance

„Wir hatten eine gute Zweikampfquote, waren hart in den Duellen“, lobte Wilhelm seine insgesamt starke Defensive. „Wir treiben den Gegner in seinen Umschaltsituationen gut raus und lassen die Schüsse von weit außen und nur unter Druck zu. Da haben wir in den letzten Wochen viel gearbeitet, da bin ich sehr zufrieden.“ In den Schlussminuten brannte es erneut in beiden Strafräumen. Zunächst brachten die Joker Yannick Tonye und Benjamin Zank gemeinsam aus kurzer Distanz den Ball nicht an Braune vorbei (88.), „da weiß ich gar nicht, wie der Ball nicht über die Linie geht“, staunte Wilhelm. Auf der anderen Seite verhinderte Schulz nach einem starken Sussek-Konter den späten Nackenschlag (90.+3).

Viktoria-Torwarttrainer Kevin Rauhut

„Ich sehe den Fußball mit anderen Augen“

Von

Christian Krämer

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Für die Kölner Nummer zwei war es der dritte Liga-Einsatz der Saison –  in den 270 Minuten blieb Schulz ohne Gegentor. „Es freut mich für Arne, ich weiß, wie viel er investiert. Wenn man ihn im Training und in der Gruppe erlebt, ist man vielleicht noch beeindruckter. Er ist ein Wahnsinns-Charakter, der der Mannschaft neben der Leistung noch viel mehr gibt“, lobte Wilhelm. „Er hat sich diese Spiele absolut verdient. Da kann man als Trainer nur glücklich sein.“ Zur neuen Saison könnte der im Sommer aus Paderborn verpflichtete Schulz in Höhenberg zur Nummer eins aufsteigen. Der Vertrag von Dudu läuft im Sommer aus, gut möglich, dass der Deutsch-Brasilianer nach höheren Aufgaben strebt. Ein Ersatz auf Augenhöhe stünde mit Schulz bereit.

Viktoria Köln fährt ins Trainingslager nach Belek

Zunächst geht es jedoch in eine kurze Winterpause. Schon am 3. Januar stehen in Höhenberg die Leistungstests an. Vom 5. bis 12. Januar absolviert die Mannschaft ein Trainingslager im türkischen Belek. Die Rückrunde beginnt für die Viktoria am 18. Januar (16.30 Uhr) mit dem Spiel beim abgeschlagenen Schlusslicht 1. FC Schweinfurt. „Wir sind alle glücklich, dass wir etwas durchschnaufen können. Und freuen uns, dass die Pause nicht so lange ist“, sagte Wilhelm.