Die langjährige Kapitänin ersetzt beim 3:0-Erfolg gegen München die verletzte Jule Fischer.
HockeyRot-Weiss Köln siegt beim Comeback von Rebecca Grote

Rebecca Grote (rechts) verstärkt Rot-Weiss Köln bis zum Saisonende.
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Rebecca Grote ist zurück. Die langjährige Kapitänin des Hockey-Bundesligisten KTHC Rot-Weiss Köln feierte im Duell am Sonntag mit dem Münchner SC (3:0) ein Blitz-Comeback. Wenige Stunden, nachdem Trainer Markus Lonnes sie um Hilfe gebeten hatte. „Als er mich am Abend zuvor anrief, musste ich nicht lange überlegen“, sagte die 32-Jährige. „Es hat sofort wieder gekribbelt und die Mädels haben mir den Wiedereinstieg wirklich leicht gemacht. Es hat sich angefühlt wie nach Hause kommen.“
Ihr Coach sprach hinterher von „keiner einmaligen Sache. Betzi wird die Saison jetzt voll durchziehen, zumal sie ja bis zuletzt in der zweiten Mannschaft gespielt hat und entsprechend fit ist.“
Der Grund für Grotes spontane Rückkehr aus der „Profihockey-Rente“ ist allerdings ein trauriger, denn in der Partie tags zuvor gegen den TSV Mannheim (2:0) hatte sich Jule Fischer eine schwere Sprunggelenkverletzung zugezogen. Jene Spielerin, die nach Grotes Rücktritt im Sommer 2023 das Kommando im defensiven Mittelfeld übernommen hatte. „Jule wurde im Schusskreis regelrecht von hinten abgeräumt“, kommentierte Lonnes den folgenschweren Zweikampf in der 40. Minute. „Dass es für dieses Foul nicht mal Gelb gab und auf lange Ecke entschieden wurde, ist fast schon makaber.“
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Dass es für dieses Foul nicht mal Gelb gab und auf lange Ecke entschieden wurde, ist fast schon makaber
Trotz dieses Schockmoments beim Stande von 0:0 bewies Rot-Weiss Ruhe und Geduld. Allen voran Nike Rühr, die per Ecke (48.) und Siebenmeter (56.) den Unterschied machte. Tags darauf sollte die 196-fache Nationalspielerin ihre Teamkollegin Katharina Reuten in der internen Torjägerliste überholen, denn zum 3:0-Erfolg über den MSC trug Rühr ihre Saisontreffer neun und zehn bei (26./KE, 44./Siebenmeter). Lynn Krings hatte das zwischenzeitliche 2:0 erzielt (27.).
Dass die Kölnerinnen im Duell mit München ebenfalls ohne Gegentor blieben, hatten sie im letzten Viertel auch Julia Sonntag zu verdanken. Die bis dato beschäftigungslose Torhüterin gab bei ihrem Comeback nach einem Kreuzbandriss immerhin drei Kostproben ihres Könnens ab. „Wir wollten Ciupi in erster Linie für ihre harte Reha-Arbeit belohnen“, so Lonnes. Für den Saisonendspurt hat er nun einen Dreikampf zwischen der 33-Jährigen, Lisa Höllriegl und Maja Sielaff ausgerufen. Wer in der anstehenden Partie beim UHC Hamburg (So., 12 Uhr) zwischen den Pfosten stehen wird, ist offen.
Kölner Torjäger-Duo wechselt in die Niederlande
Auch die Bundesliga-Hockeyspieler des KTHC Rot-Weiss reisen mit viel Rückenwind zum letzten Hauptrundenmatch beim Uhlenhorster HC (So., 14.15 Uhr). Denn dank der beiden Erfolge über den TSV Mannheim (3:1) und Münchner SC (3:2) machte das Team von Trainer Darren Cheesman das Zwölf-Punkte-Wochenende aus Kölner Sicht perfekt. „Wir wollten die volle Ausbeute einfahren und das haben wir getan“, sagte Co-Trainer Wolfgang Kluth. „Wir verursachen aber nach wie vor zu viele Ecken – in den Playoffs wird das ganz sicher konsequenter bestraft.“

Elian Mazkour vom KTHC Rot-Weiss Köln wechselt im Sommer zum HC Bloemendaal.
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Nachdem Paul Glander (28.), Christopher Rühr (48.) und Elian Mazkour (60.) im Duell mit Mannheim einen Rückstand (17.) gedreht hatten, sorgte Rühr tags darauf für einen Blitzstart: Nach feinem Zusammenspiel mit Mazkour erzielte der Nationalstürmer seinen 19. Saisontreffer (1.). Das ehemalige Kölner Eigengewächs Caspar Laschet schlug zwar kurz nach der Drittelpause zurück (17.), doch Mazkour (36.) und Aran Zalewski (50.) münzten die Kölner Überlegenheit in zwei weitere Tore um – 3:1. Trotz der prompten Antwort des Gegners (51.) sollte der Heimsieg nicht mehr in Gefahr geraten.
„Wir sind auf dem richtigen Weg“, bilanzierte Mazkour angesichts eines Acht-Punkte-Vorsprungs auf Rang fünf. Der Viertelfinal-Heimvorteil (für ein eventuelles Entscheidungsspiel) ist den Rot-Weißen damit nicht mehr zu nehmen. Für Mazkour und Thies Prinz war es im Übrigen das letzte Hauptrunden-Heimspiel im Rewe-Sportpark, denn beide wechseln im Sommer in die Niederlande. Während es Prinz zum Topklub Pinoké Amsterdam zieht, wechselt Mazkour zum EHL-Vizechampion HC Bloemendaal.