Für Martha Middeler verläuft einiges Spanisch. Das bedeutet jedoch nicht, dass die 23-jährige Basketballerin der BBZ Opladen Hawks keinen Plan hat. Im Gegenteil: Middeler hat in ihren jungen Jahren bereits einiges erlebt, musste vieles planen und organisieren, sich auf anderen Kulturen einstellen.

So verbrachte sie nach ihrem Abitur ein Jahr als Aupair in Madrid, bevor sie ihr Studium für Sport und Spanisch auf Lehramt begann. Im September des vergangenen Jahres zog es die Centerin wieder auf die iberische Halbinsel. Dieses Mal in den tiefen Süden, nach Andalusien. In Granada absolvierte sie ein Auslandssemester.

Basketball-Erfahrungen in Spanien gesammelt

Seit ein paar Wochen ist sie zurück, gewöhnt sich seitdem wieder an das Leben in Deutschland und das Spielen in Opladen. An die Zeit in Granada, an das Leben in einer multinationalen Wohngemeinschaft denkt sie gerne zurück. „Das war schon eine krasse Erfahrung, noch mal so viel Freiheit zu erfahren. Wir waren jedes Wochenende unterwegs in anderen Städten, wandern, sind zum Meer gefahren, waren einfach ungebunden. Ich habe so viele Menschen kennengelernt und von jeder Begegnung nimmt man am Ende etwas mit“, schwärmt Middeler.

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Michael Zeihen

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In ihrer WG war Spanisch die Sprache, in der kommuniziert wurde. Obwohl in der Gruppe kein Spanier oder keine Spanierin war. In ihrem Basketball-Team vor Ort war Middeler dagegen die Exotin. Kein Problem für die zugewandte und sehr aufgeweckte Sportlerin. Sie hatte sich zu Beginn ihres Aufenthalts an eine Zweitliga-Mannschaft gewandt, wurde auch aufgenommen und spielte, bis der Verein die Kosten für die Liga nicht mehr stemmen konnte und sich vom Spielbetrieb zurückzog.

„Dann habe ich in einer anderen Mannschaft weitergespielt. Das Niveau war dort niedriger, aber wir brauchten auch nicht allzu oft trainieren. Kein Vergleich zur Zweiten Liga. Ich habe es sehr genossen, mal so viel Zeit zu haben“, sagt Middeler.

Pünktlich zu den Playoffs zurück in Opladen

Aber so blieb sie immerhin in Kontakt mit Basketball, das kam ihr nach ihrer Rückkehr zu den BBZ Opladen Hawks zugute. Sie brauchte nur eine kurze Eingewöhnung, ehe sie wieder ins Spielgeschehen eingreifen konnte. Pünktlich zum Beginn der Playoffs in der Zweiten Liga. „Für mich ist es ein großes Glück, dass ich in der heißesten Phase der Saison noch einsteigen kann. Alle rücken noch enger zusammen, es wird emotionaler“, so die 1,85 Meter lange Spielerin.

Doch wie sieht ihre Rolle im Opladener Team aus? „Die suche ich tatsächlich noch. Ich bin tendenziell jemand, die auf dem Feld viel kommuniziert, die unter dem Korb und in der Defense wichtig ist“, lautet ihre Selbstbeschreibung. Ihre Trainerin Grit Schneider greift nur allzu gerne auf die Eigenschaften Middelers zurück. „Martha gibt uns noch einmal einen Schub auf den großen Positionen“, hatte sie vor dem ersten Einsatz ihrer neuen und zugleich alten Akteurin festgestellt.

Viertelfinal-Hinspiel gegen Bad Homburg

Diesen Schub können die Hawks am Sonntag gut gebrauchen, denn Playoff-Viertelfinalgegner Falcons Bad Homburg ist unter dem Korb stark aufgestellt. Aber nicht nur da. In Franziska Wortmann steht einer der besten und erfahrensten Spielerin der Liga in den Reihen der Falcons. Die konnten in der Hauptrunde zweimal deutlich von Opladen bezwungen werden: 72:52 und 64:42. „Damals war Bad Homburg aber nicht komplett. So wie es aussieht, werden sie das auch jetzt nicht sein. Unser Ziel ist es, beide Spiele zu gewinnen und ins Halbfinale einzuziehen“, erklärt die Trainerin.

Am 22. April findet das Rückspiel in Leverkusen statt. Am besten mit einem Erfolg aus dem Hinspiel als Basis. Darüber würde sich auch Martha Middeler freuen.