„Mehr als unwürdig“Bochumer Polizei richtet offenen Brief an Fußballfans

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Bochum

Fans feiern Bochums Erfolg.

Bochum – Nach dem Aufstieg des VfL Bochum in die Bundesliga hat die Polizei der Revierstadt in einem offenen Brief das Verhalten einiger Fußballfans kritisiert. Die Leistung des Clubs sei „eines Erstligisten mehr als würdig“, hieß es darin mit Bezug auf den Aufstieg. „Die Szenen, die wir nach dem Spiel beobachten mussten, sind es nicht.“ Es seien viele friedliche Fans vor Ort gewesen. „Sie alle wollten ihren VfL anfeuern. Doch einige hatten anderes im Sinn.“

Die Beamten fragten in dem Schreiben: „Was hat Freude zu tun mit Verletzten durch Flaschenwürfe, Steine, Scherben und gefährlicher Pyrotechnik?“ Zudem berichteten sie von „einem riesigen Scherbenmeer auf den Straßen vor dem VfL-Stadion“. Es habe Körperverletzungsdelikte, massive Missachtung von Corona-Regeln, Widerstand gegen Polizisten und Sachbeschädigung gegeben. Die Polizei habe „mit starken Kräften“ Maßnahmen treffen müssen.

Bochum steigt auf

„Wir hoffen, dass beim ersten Spieltag des VfL in der Fußball-Bundesliga nicht nur die Leistung der Mannschaft Grund zur Freude ist, sondern auch das Verhalten aller Fans“, hieß es weiter.

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Der VfL hatte am Sonntagnachmittag durch ein 3:1 gegen den SV Sandhausen die Rückkehr in die Bundesliga perfekt gemacht. Coronabedingt durften keine Fans in Stadion. In dessen Umgebung versammelten sich am Pfingstsonntag bei sonnigem Wetter aber tausende Anhänger, die nach dem Spiel vielfach ausgelassen feierten.

Acht Einsatzkräfte verletzt

Laut Einsatzbilanz der Polizei sollen sich bis zu 7000 Menschen am Stadion und in der Innenstadt versammelt haben. In bislang 70 Fällen ahndete die Polizei illegales Abbrennen von Pyrotechnik, außerdem zählen die Beamten elf Anzeigen wegen Sachbeschädigung und zwölf wegen illegaler Betäubungsmittel. Störer sollen Flaschen, Pyrotechnik und Steine auf Einsatzkräfte. Acht Polizistinnen und Polizisten wurden demnach verletzt, zwei waren nicht mehr dienstfähig. Es wurden zahlreiche Platzverweise ausgesprochen und zehn Personen in Gewahrsam genommen. (dpa)

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