„Lindner sollte handeln“OB Reker macht sich in Gastbeitrag für eSport stark
Köln – Henriette Reker wirbt in einem Gastbeitrag im Sport-Magazin „Kicker“ für mehr Anerkennung des eSport als Sportart. Die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln schreibt, Deutschland tue sich in dieser Frage schwer und laufe Gefahr, den Anschluss zu verpassen.
Der eSport sei keine „eigene Welt“ mehr, sondern Teil der realen Sportwelt geworden, führt Reker aus. Sie nennt eSport und Gaming mit der Messe Gamescom sowie internationalen Events wie der ESL One, der "Kathedrale des eSports", Standortfaktoren in Köln.
Das könnte Sie auch interessieren:
Das Bild des „killerspielenden Jugendlichen, der besser an der frischen Luft aufgehoben wäre", sei längst überholt. Eine politische Einschätzung, welcher Sport sinnvoll sei und welcher nicht, würde keinen Jugendlichen tatsächlich beeinflussen.
Alles zum Thema Henriette Reker
- Bei FC-Heimspiel Kölner Fans beleidigen Henriette Reker massiv – OB erstattet Anzeige
- Kommentar zu Schmähungen Der FC-Vorstand muss zur verbalen Abrüstung beitragen
- Schiffstaufe in Köln Schwimmende Polizeiwache löst altes Streifenboot ab
- Zum 100. Geburtstag Kölner Messe macht 42 Millionen Gewinn
- Titel 2019 verloren Universität Köln will Status als Exzellenzuniversität zurückgewinnen
- Schlussstrich unter Messe-Skandal Stadt Köln will Nordhallen von Investor kaufen
- Kriselnde Kölner Kliniken Neuer Geschäftsführer kommt von den Helios-Kliniken
Insofern übt Henriette Reker Kritik am DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund), der wie „große Teile der Politik" auf einem „tradierten Bild des eSports beharren" würde. Der eSport werde in Deutschland nach Einschätzung Rekers „nach wie vor mit institutioneller Skepsis und regulatorischen Hürden begegnet".
Reker: Paragraph 52 muss geändert werden
Damit Deutschland den Anschluss nicht verpasse, macht Kölns Oberbürgermeisterin einen konkreten Vorschlag: Das Gemeinnützigkeitsrecht im Paragraph 52 müsse geändert werden. „Christian Lindner sollte den eSport künftig in die Positivliste des Anwendungserlasses des Finanzministeriums aufnehmen. Was nach technischen Details klingt, ist die rechtliche Bedingung für eine starke Zukunft des eSports in Deutschland."
Besonders in Hinblick auf die sportliche Zukunft des Landes sieht Reker große Chancen für das Land: „Noch ist der eSport nicht olympisch. Doch die Front bröckelt von Jahr zu Jahr. Ich prophezeie: Noch vor Ende dieses Jahrzehnts ist es soweit. Mit guten Entscheidungen und den entscheidenden Klicks an der richtigen Stelle könnten wir den eSport so dominieren wie heute nur noch wenige traditionelle Sportarten." (oke)