„Lindner sollte handeln“OB Reker macht sich in Gastbeitrag für eSport stark

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Gamescom 1

Verspielt au der Gamescom: (von links) Köln Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Bundesverkehrminister Andreas Scheuer und die Staatssekretärin für Digitalisierung, Dorothee Bär.

Köln – Henriette Reker wirbt in einem Gastbeitrag im Sport-Magazin „Kicker“ für mehr Anerkennung des eSport als Sportart. Die Oberbürgermeisterin der  Stadt Köln schreibt, Deutschland tue sich in dieser Frage schwer und laufe Gefahr, den Anschluss zu verpassen. 

Der eSport sei keine „eigene Welt“ mehr, sondern Teil der realen Sportwelt geworden, führt Reker aus. Sie nennt eSport und Gaming mit der Messe Gamescom sowie internationalen Events wie der ESL One, der "Kathedrale des eSports", Standortfaktoren in Köln.

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Das Bild des „killerspielenden Jugendlichen, der besser an der frischen Luft aufgehoben wäre", sei längst überholt. Eine politische Einschätzung, welcher Sport sinnvoll sei und welcher nicht, würde keinen Jugendlichen tatsächlich beeinflussen.

Insofern übt Henriette Reker Kritik am DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund), der wie „große Teile der Politik" auf einem „tradierten Bild des eSports beharren" würde. Der eSport werde in Deutschland nach Einschätzung Rekers „nach wie vor mit institutioneller Skepsis und regulatorischen Hürden begegnet".

Reker: Paragraph 52 muss geändert werden

Damit Deutschland den Anschluss nicht verpasse, macht Kölns Oberbürgermeisterin einen konkreten Vorschlag: Das Gemeinnützigkeitsrecht im Paragraph 52 müsse geändert werden. „Christian Lindner sollte den eSport künftig in die Positivliste des Anwendungserlasses des Finanzministeriums aufnehmen. Was nach technischen Details klingt, ist die rechtliche Bedingung für eine starke Zukunft des eSports in Deutschland."

Besonders in Hinblick auf die sportliche Zukunft des Landes sieht Reker große Chancen für das Land: „Noch ist der eSport nicht olympisch. Doch die Front bröckelt von Jahr zu Jahr. Ich prophezeie: Noch vor Ende dieses Jahrzehnts ist es soweit. Mit guten Entscheidungen und den entscheidenden Klicks an der richtigen Stelle könnten wir den eSport so dominieren wie heute nur noch wenige traditionelle Sportarten." (oke)

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