Relegations-Rückspiel1. FC Köln spielt bei Holstein Kiel vor Zuschauern

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Gegentreffer Köln Kiel

Simon Lorenz bei seinem Siegtreffer gegen den 1. FC Köln.

Kiel – Die Spieler von Holstein Kiel bekommen auf ihrer letzten Etappe zum möglichen Aufstieg in die Fußball-Bundesliga Unterstützung der Fans. Für das Relegations-Rückspiel des Zweitliga-Dritten am Samstag (18.00 Uhr/DAZN) gegen den 1. FC Köln sind 2350 Zuschauer im Holstein-Stadion zugelassen. Darauf hätten sich der Verein, die Stadt Kiel und das Land Schleswig-Holstein geeinigt, hieß es in eine Mitteilung von Holstein Kiel am Donnerstag. Nach dem 1:0 im Hinspiel am Mittwoch in Köln haben die Kieler den Bundesligisten unter Druck gesetzt und könnten als erster Verein aus Schleswig-Holstein in die Bundesliga aufsteigen.

Für die Zulassung von Fans wurden Sicherheitsgründe genannt. Es wurde auf die Erfahrungen aus dem letzten Punktspiel gegen den SV Darmstadt 98 (2:3) verwiesen. Durch die Niederlage hatten die Kieler Platz zwei und den direkten Aufstieg verpasst. Am vergangenen Sonntag hatten sich rund 1500 Fans vor dem Stadion versammelt, zumeist ohne Masken und ohne Abstand zu halten. Zudem waren immer wieder Böller und Bengalos gezündet worden.

Ministerpräsident Günther hält Zuschauer-Rückkehr für vertretbar

„Grundsätzlich sind wir weiterhin der Meinung, dass der Profifußball keine Sonderrolle bei diesem Thema beanspruchen sollte“, sagte Holstein-Präsident Steffen Schneekloth zur Zulassung der Fans. Nach dem Spiel gegen Darmstadt sei schnell klar geworden, „dass wir in Hinblick auf die Lage rund um das Stadion unsere grundsätzliche Haltung überdenken müssen“.

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hält die Zuschauer-Rückkehr angesichts der Infektionszahlen für verantwortbar. Aktuell liegt der Inzidenzwert in Kiel bei etwa 30 Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, landesweit ist die Inzidenz nach Stand vom Mittwochabend bei 21,8. Vom kommenden Montag an will das Land Schleswig-Holstein aufgrund der gefallenen Inzidenzwerte Veranstaltungen im Rahmen eines Stufenkonzepts mit Zuschauern ohnehin ermöglichen.

Er erwarte als überzeugter Sportfan aber, dass sich die Szenen vom letzten Zweitligaspiel am Stadion nicht wiederholten, meinte Regierungschef Günther. Er habe das Spiel am Fernseher verfolgt. „Die meiste Kulisse, die ich von draußen gehört habe, waren eher Knaller“, sagte der Politiker.

Am Samstag dürfen nur Fans mit einem aktuellen und negativen Corona-Schnelltest ins Holstein-Stadion. Die Zuschauer werden nach einem festgelegten Plan auf den Tribünen verteilt. Die Karten werden personalisiert und sind nicht im freien Verkauf. Nach Angaben des Vereins geht das größte Kontingent der Karten an Inhabern von HolsteinHerz-Dauerkarten. Das Modellprojekt von Holstein Kiel gelte nur für das kommende Relegationsspiel, schrieb der Verein. Rund um das Stadion gelte auch diesmal wieder eine gesonderte Regelung. Der Club bat alle Fans, sich an diese zu halten und „sofern man keine Karte hat, das Spiel vom heimischen Sofa aus zu schauen“. (dpa)

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