Sieben Spieler von Rot-WeissUmjubelte Ankunft der Hockey-Weltmeister in Köln

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Die Hockey-Herren sind in Indien Weltmeister geworden. In der Nacht zu Dienstag kamen sie in Köln an und wurden begeistert empfangen. 

Viel Geduld mussten die rund 1000 Fans mitbringen. Erst kurz vor Mitternacht traf die deutsche Hockey-Nationalmannschaft, die sich am Sonntag in einem packenden Finale im indischen Bhubaneswar die Weltmeisterschaft erkämpft hatte, am Montag im Müngersdorfer Sportpark ein.

Als die Jungs von Trainer André Henning endlich den eilig ausgerollten roten Teppich betraten, kannte der Jubel im Clubhaus des Kölner Tennis- und Hockey-Clubs Stadion Rot-Weiss (KTHC) jedoch keine Grenzen mehr. Kinder standen mit Deutschland- und KTHC-Fahnen Spalier, Konfetti-Kanonen knallten.

Martin Zwicker (r.) hält den Weltmeister-Pokal.

Martin Zwicker (r.) hält den Weltmeister-Pokal.

Schon am Flughafen Frankfurt warteten viele Fans auf das Flugzeug des Siegerteams um Kapitän Mats Grambusch. Nun standen die müden, aber glücklichen Weltmeister auf einem Podium in der Sporthalle des Kölner Clubs, reckten den Pokal in die Höhe und erklärten noch einmal ihr Erfolgsrezept. „Die Jungs haben an sich geglaubt und sich gegenseitig getragen“, so André Henning. „Jeder einzelne hat seine Rolle gefunden und eine Weltklasseleistung auf seiner Position gebracht“, erklärte Mats Grambusch.

Sieben Nationalteam-Mitglieder vom KTHC

Wie er gehören sechs weitere Nationalteam-Mitglieder dem KTHC an, dessen Hockey-Tradition auf das Jahr 1906 zurückgeht. André Henning war hier bis vor einem Jahr Cheftrainer. Gründe, den Sieg in Köln zu feiern, gab es also reichlich. Die Vereinsmitglieder fingen damit direkt nach dem Finale am Sonntag an. „Hier ist durchgefeiert worden“, sagte KTHC-Geschäftsführer Robert Haake.

Niclas Thiel, kaufmännischer Vorstand des Deutschen Hockey-Bundes, erhofft sich vom WM-Titel viel Rückenwind für die im Sommer anstehende Hockey-Europameisterschaft der Damen und Herren in Mönchengladbach. Er ist sich schon jetzt sicher: „Der Titel ist die beste Werbung für den Hockeysport überhaupt.“ Offenbar sollte man damit aber nicht zu spät anfangen. Die Anforderung an die Koordination seien hoch, so Robert Haake, ältere Quereinsteiger hätten es nicht leicht. Am besten starte man mit fünf Jahren.

Niklas Wellen ist während der Hockey-WM Vater geworden

Während die Weltmeister geduldig Autogramme und Selfies verteilten, verließ einer von ihnen vorzeitig die Party. Niklas Wellen hatte nicht nur sieben WM-Tore und den Titel des besten Spielers der WM vorzuweisen, sondern war während des Turniers auch noch Vater eines Sohnes geworden.

„Er will schnell nach Hause“, sagte seine Mutter Babsi. Sämtliche Spiele habe sie verfolgt und dabei in den vergangenen zwei Wochen ein Wechselbad der Gefühle erlebt. Ihrem Sohn sei die Entscheidung, an der WM teilzunehmen, nicht leichtgefallen: „Er hat aber bewiesen, dass es richtig war.“ Nun sei er nicht nur Vater, sondern auch Weltmeister: „Das kann man nicht toppen.“

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