Becherwurf in BochumSo geht es Schiri-Assistent Gittelmann – Fanbündnis wehrt sich

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Gittelmann

Das Schiedsrichtergespann um Benjamin Cortuns (r) verlässt das Feld nachdem, Assistent Christian Gittelmann von einem gefüllten Bierbecher am Kopf getroffen wurde.

München – Der beim Bundesliga-Spiel in Bochum von einem Bierbecher am Kopf getroffene Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann macht gesundheitliche Fortschritte. „Ich hatte gerade mit ihm Kontakt. Er hat noch ein bisschen Kopfschmerzen. Aber ich denke mal, er ist auf dem Weg der Besserung“, sagte DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich am Sonntag in der Sport1-Sendung „Doppelpass“.

Nach Einschätzung von Fröhlich hatte der Becherwurf bei Gittelmann nicht nur körperliche Folgen: „Es ist ein unangenehmes Gefühl, dass man sich auf das Spielfeld fokussiert und die Leute hinter einem sind. Das ist nur leistbar, wenn man dazu ein Urvertrauen entwickelt hat. Das ist im Moment erschüttert. Das ist jetzt ein Thema, wie man das mental mit ihm aufarbeitet. Das wird ein Thema sein, an dem wir in den nächsten Tagen und Wochen mit ihm arbeiten werden.“

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Der Becherwurf aus einem Stadionblock hatte am Freitagabend zum Abbruch der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach geführt.

Fröhlich lobte den „großen Support für Gittelmann und das Schiedsrichterteam“ von den Spielern und betroffenen Vereinen. Er sprach sich für eine konsequente Bestrafung des noch zu ermittelnden Becherwerfers aus: „Wir müssen sehen, dass wir Einzelne, die verantwortungslos handeln, rigoros sanktionieren, um nicht das Gesamtsystem zu belasten.“ 

Fanbündnis nach Becherwurf: Gemeinsam nach Lösungen suchen

Das Fanbündnis „Unsere Kurve“ verurteilt unterdessen den Becherwurf von Bochum und hofft, dass daraus keine falschen Schlüsse gezogen werden. „Es steht außer Frage, dass es absolut inakzeptabel ist, dass Schiedsrichter oder Schiedsrichterinnen bei Spielen verletzt werden. Wichtig ist es jetzt, gemeinsam nach sinnvollen, zielführenden und nachhaltigen Lösungen zu suchen, statt pauschale Forderungen aufzustellen oder eine Sicherheitsdebatte anzustoßen“, sagte die Vorsitzende des Fanbündnisses, Helen Breit, der Deutschen Presse-Agentur. „Sowohl unser Bochumer Mitglied als auch wir stehen gerne für die Suche nach diesen Lösungen zur Verfügung.“ (oke/dpa)

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