FC Viktoria KölnDrittligist kann ein weiteres Jahr für die Dritte Liga planen

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Mike Wunderlich erzielt per Kopf das 1:0 für den FC Viktoria.

Köln – Dass Olaf Janßen ein schier unerschütterliches Vertrauen in seine Mannschaft hat, kommunizierte der Trainer einige Minuten nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg in der Dritten Liga gegen den Halleschen FC mit einem in den letzten Wochen schon fast gewohnten Lächeln: „Es ist schön, dass die Jungs hungrig sind und ich mir keine Sorgen machen muss, dass irgendjemand bei 46 Punkten die Arbeit einstellt.“ Wobei: Eigentlich müsste Viktoria Köln in den verbleibenden sechs Saisonspielen gar nicht mehr antreten, immerhin beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz inzwischen satte zwölf Punkte.

Die Mannschaft hat seit der Amtsübernahme des 54-Jährigen Fußballlehrers Anfang Februar eine gewaltige Metamorphose vollzogen: Weg von einem wackligen Abstiegskandidaten hin zu einem Ensemble, das bei einem besseren Zustand in der Hinrunde ein aussichtsreicher Kandidat auf den Zweitliga-Aufstieg gewesen wäre. Einer, der maßgeblich beteiligt ist am aktuellen Höhenflug ist Marcel Risse. Der Leihspieler des 1.FC Köln hatte auch am Samstag riesige Lust auf Fußball und hat es auf starke acht Torbeteiligungen in den letzten zehn Begegnungen gebracht. Ob der Außenstürmer trotz Vertrags beim FC bis Juni 2022 auch in der kommenden Spielzeit in Höhenberg bleiben wird, ließ er nach dem Sieg gegen abstiegsbedrohte Hallenser naturgemäß offen: „Es macht super viel Spaß hier“, meinte der 31-Jährige, am Samstag bester Spieler auf dem Feld. „Eine Prognose abzugeben, wie es weiter geht, ist aber sinnlos. Das sind vertragliche Dinge, die mit dem FC zu klären sind.“

Aber auch andere Kölner Akteure haben seit dem Antritt von Janßen augenscheinlich die Lust am Sport wieder entdeckt, etwa Timmy Thiele. Der im Sommer aus Kaiserslautern verpflichtete Angreifer spulte ein atemberaubendes Pensum ab und hätte am Ende beinahe noch per Fallrückzieher getroffen. Dass ihm ein Treffer verwehrt blieb, erschütterte Thiele keinesfalls: „Natürlich wäre es schön gewesen, wenn ich getroffen hätte, aber der Keeper macht das eben stark“, fasste der 29-Jährige die Situation in der 89. Minute zusammen, als Halles Torwart Sven Müller den artistischen Versuch des Stürmers soeben über die Latte gelenkt hatte. Zum Glück war die Partie zu jenem Zeitpunkt bereits entschieden.

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Nach einer guten halben Stunde hatte Kapitän Mike Wunderlich die Führung markiert, und das per Kopf (33.). Der Mittelfeldregisseur hatte zuvor 187 Treffer mit dem Fuß erzielt, der 188. war also eine Premiere für den 35-Jährigen. Nachdem Simon Handle nach einer Hereingabe von Risse erhöhen konnte (58.), war der Nachmittag endgültig entschieden. Nun kann der FC Viktoria entspannt der Partie am Dienstag (19 Uhr) beim TSV 1860 München entgegenblicken und die Löwen womöglich auch ein wenig im Aufstiegskampf ärgern.

Viktoria: Mielitz - Koronkiewicz, Fritz, Schultz, Holthaus - Lorch, Klefisch - Risse (85. Kyere), Wunderlich, Handle (80. Stellwagen) - Thiele. -Tore: 1:0 Wunderlich (33.), 2:0 Handle (58.).

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