Torjäger steht vor der VertragsverlängerungBunjaku bleibt wohl bei Viktoria Köln

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Bunjaku

Albert Bunjaku hat 18 Saisontreffer erzielt.

  • Die Kölner feiern beim 2:0 gegen 1860 München einen wichtigen Sieg im Drittliga-Abstiegskampf.
  • Routinier Albert Bunjaku unterstreicht mit seinem 18. Saisontor erneut seine Bedeutung für das Team von Pavel Dotchev.
  • Am Samstag geht es für die Höhenberger mit der Partie in Jena weiter.

Köln – Müde wirkte Albert Bunjaku am späten Dienstagabend keinesfalls. Im Gegenteil: Der 36-jährige Sturm-Veteran des Drittligisten FC Viktoria Köln strahlte nach dem 2:0 (0:0) gegen den TSV 1860 München derart über beide Ohren, dass man ihn am liebsten noch geherzt hätte.

Der Oldie erlebt in dieser Saison so etwas wie seinen dritten oder vierten Frühling, auch gegen die Löwen offenbarte der Schweiz-Kosovare seine herausragende Form im fortgeschrittenen Fußballer-Alter. Bunjakus Führungstreffer war ein typischer für den WM-Teilnehmer von 2010: Eine Hereingabe von Marcel Gottschling beförderte er per Direktabnahme mit dem rechten Fuß in den rechten Torwinkel. Es war ein technisch höchst anspruchsvolles und obendrein äußerst wichtiges Tor im Abstiegskampf (56.).

Nicht nur aufgrund seiner 18 Saisontreffer war Bunjaku ein glücklicher Mann: „Kämpferisch war das eine sehr gute Leistung von uns“, meinte der Torjäger beschwingt. „Diese drei Punkte waren enorm wichtig, auch wenn es spielerisch kein Augenschmaus war.“ Und an ein mögliches Karriereende denkt der zweifache Familienvater ohnehin nicht: „Ich bin noch sehr fit, fühle mich super und hoffe, dass weitere Jahre dazu kommen.“

Brzenska

Viktoria-Assistenztrainer Markus Brzenska (l.)

Zumindest die nahe Zukunft des Goalgetters scheint bereits geklärt, wie Viktorias Sportvorstand Franz Wunderlich nach der Partie gegen München verkündete: „Wir haben gute Gespräche geführt und uns mit dem Spieler quasi geeinigt.“ Wenn also nicht etwas Außergewöhnliches geschehen sollte, wird Albert Bunjaku seinen Vertrag in Höhenberg demnächst um ein weiteres Jahr verlängern.

Bange Momente zu Beginn

Dabei schienen die Vorzeichen für einen Sieg gegen ambitionierte Sechziger nicht verheißungsvoll: Kölns Cheftrainer Pavel Dotchev musste aufgrund einer Gelbsperre auf der Tribüne Platz nehmen, anstelle des 54-Jährigen saß Assistent Markus Brzenska auf dem Trainerstuhl. Der einstige Bundesliga-Profi musste zumindest in der Anfangsphase bange Momente überstehen: Die Gäste drückten mächtig, liefen den Aufsteiger frühzeitig an und gingen wuchtig in die Zweikämpfe. Der FC Viktoria hielt jedoch tapfer dagegen und kämpfte sich zusehends hinein in eine intensive Partie.

Noch vor der Pause wären die Rechtsrheinischen durch Mike Wunderlich beinahe in Führung gegangen, der Kapitän scheiterte nach Zuspiel von Bunjaku jedoch an Gäste-Keeper Marco Hiller (32.). Nachdem Münchens Sturmtank Sascha Mölders in einer Eins-zu-Eins-Situation am stark reagierenden Viktoria-Torwart Daniel Mesenhöler verzweifelt war (54.), übernahmen die Gastgeber endgültig die Kontrolle über konditionell nachlassende Löwen.

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Das 1:0 von Bunjaku war der Türöffner für eine ausgezeichnete letzte halbe Stunde, in der Köln überzeugte und den längeren Atem hatte. Der in der zweiten Halbzeit auffällige Außenbahnspieler Kevin Holzweiler setzte mit einem feinen Lupfer in den Winkel das I-Tüpfelchen auf einen aus Viktoria-Sicht erfreulichen Abend (81.).

Brzenska konnte dank der drei Punkte im sportlichen Überlebenskampf zufrieden in die Nacht entschwinden und sich zudem über eine makellose Bilanz als Cheftrainer freuen. Wichtiger waren dem Co-Trainer aber andere Dinge: „Die Jungs haben sich in jeden Zweikampf reingehauen und sich endlich für ihren Aufwand belohnt“, freute sich der Interims-Cheftrainer. „Nun müssen wir diesen Sieg mit weiteren drei Punkten vergolden.“

Bereits am Samstag (14 Uhr, Ernst-Abbe-Sportfeld) gastiert der FC Viktoria beim als Absteiger feststehenden FC Carl Zeiss Jena. Natürlich wieder mit Pavel Dotchev auf dem Chefsessel, aber mit einem siegerprobten Assistenten an seiner Seite. 

FC Viktoria: Mesenhöler - Gottschling, Dietz, Willers, Holthaus - Dej (59. Saghiri), Fritz - Holzweiler (82. Kyere), Wunderlich (65. Handle), Lewerenz (59. Carls) - Bunjaku (82. Kreyer). - Tore: 1:0 Bunjaku (56.), 2:0 Holzweiler (81.).

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