Neuzugang für Viktoria KölnMit Marcel Risse in eine neue Sphäre

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Marcel Risse ist bei Viktoria Köln angekommen.

  • Mit der Verpflichtung von Marcel Risse ist Viktoria Köln ein echter Transfercoup gelungen. Der erfahrene Standardspezialist ist eine große Bereicherung.
  • Allerdings dauerte es seine Zeit, bis der Deal finalisiert war. Sportvorstand Franz Wunderlich erklärt, was die Gründe waren.
  • Sein Debüt könnte Risse schon am Samstag feiern. Ungeachtet des Coups will sich die Viktoria weiter auf dem Transfermarkt umschauen.

Köln – Als Marcel Risse am Mittwoch um kurz nach 16 Uhr zum ersten Mal im Jersey seines neuen Vereins den Trainingsplatz betrat, und er nach einigen Augenblicken auch noch das erste Tor erzielt hatte, war auch dem letzten klar geworden: Fußball-Drittligist FC Viktoria Köln ist mit der Verpflichtung des 176-fachen Bundesliga- und 64-maligen Zweitliga-Spielers endgültig in eine neue Sphäre eingetreten.

Nachdem der Transfer des Rechtsaußens, der beim 1.FC Köln noch über einen Vertrag bis 2022 verfügt, nach der obligatorischen medizinischen Untersuchung in der Mediapark-Klinik am Dienstagnachmittag endgültig über die Bühne gegangen war, war sich Sportvorstand Franz Wunderlich der Tragweite der Personalie durchaus bewusst: „Wenn man einen Spieler dieses Kalibers holt, ist es nur logisch, dass wir in einen gewissen Fokus rücken.“

Leihgeschäft brauchte Zeit

Das Leihgeschäft, das die Viktoria mit dem FC nun über eine Spielzeit geschlossen hat, zog sich zuletzt wie Kaugummi in die Länge - Wunderlich nennt die Gründe: „Wir haben uns schon länger mit ihm beschäftigt und waren uns seit gut einer Woche sicher, dass wir Marcel gerne verpflichten würden. Dann kamen Themen zwischen dem Spieler und dem 1.FC Köln hinzu, auf die wir keinen Einfluss mehr hatten.“ Das Vertrags-Konstrukt, das die beiden Vereine nun ausgehandelt haben, lässt sich lediglich erahnen.

Dem Vernehmen nach gehört Risse nun zu den Top-Verdienern beim FC Viktoria, was ja auch kein Wunder ist angesichts eines kolportierten Jahressalärs von 1,5 Millionen Euro. Nebenbei wird der Spieler selbst finanzielle Zugeständnisse gemacht haben, der FC steuert zudem einen weiteren sechsstelligen Betrag bei.

Risse ist ein außergewöhnlicher Charakter

Ohnehin streicht Franz Wunderlich viel lieber die charakterlichen und sportlichen Vorzüge des prominenten Neuzugangs heraus: „Ich kenne ihn und seine Familie von Kindheit an“, freut sich der 56-Jährige über den geglückten Coup. „Marcel ist ein äußerst bodenständiger und sehr anständiger Mensch, der in den letzten Jahren leider etwas Pech mit Verletzungen hatte.“

Die Zahl der Blessuren hat es durchaus in sich: Ein Kreuzbandriss Ende 2016 warf den gebürtigen Kölner ein halbes Jahr zurück, es folgten eine Meniskusverletzung und immer wieder Knieprobleme. Dennoch ist Viktorias Vorstand überzeugt von der Verpflichtung des im Stadtteil Kalk aufgewachsenen Standard-Spezialisten: „Er hat definitiv genug Speed für die Dritte Liga“, beteuert Wunderlich. „Ab und an muss er das Training eben dosieren.“

Bunjaku sicherte Klassenerhalt

Dass ein Fußballer mit der Qualität eines Marcel Risse das Zeug dazu hat, hat ihm einer seiner neuen Mannschaftskameraden vortrefflich gezeigt: Der Höhenberger Angreifer Albert Bunjaku schlägt sich seit Jahren mit Knorpelproblemen herum, sicherte der Viktoria in der abgelaufenen Saison mit seinen 20 Toren aber dennoch den Klassenerhalt.

Mit einem Marktwert von 1,2 Millionen Euro gehört Risse neben einigen Profis des FC Bayern München II zu den wertvollsten Fußballern der Liga - Franz Wunderlich empfindet diesen Umstand jedoch nicht als Bürde: „Marcel weiß genau, auf was er sich einlässt und ist erfahren genug, mit der neuen Situation umzugehen.“

Debüt könnte am Samstag folgen

Wenn alles glatt läuft, wird der 30-Jährige bereits am Samstag sein Debüt im Viktoria-Trikot feiern: Entweder im Testspiel beim Regionalligisten Bonner SC (13 Uhr in Oberkassel) oder aber im Sparring gegen die FC U 21 (18 Uhr, Sportpark Höhenberg), wobei der Einsatz gegen seinen Ex-Klub natürlich einen besonderen Reiz hätte. „60 bis 70 Minuten werde ich ihm schon gewähren. Die hat er absolut drin“, rechnet Trainer Pavel Dotchev fest mit einem Mitwirken seines neuen Spielers an diesem Wochenende.

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Ungeachtet der vieldiskutierten Verpflichtung von Marcel Risse halten die Rechtsrheinischen auch nach anderen Spielern Ausschau: Offenbar steht der FC Viktoria in engem Kontakt mit einem namhaften Angreifer; gut möglich, dass die ambitionierten Höhenberger bereits in den nächsten Tagen einen weiteren Zugang präsentieren werden.

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