Nach 0:2 gegen den 1. FC SaarbrückenBei Viktoria Köln wird es bedenklich

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Enttäuschung auf ganzer Linie herrscht bei den Spielern von Viktoria Köln.

Köln – Ein Feuerwerk brannten am Freitagabend lediglich einige Fans des FC Viktoria Köln hinter der Stehplatzgeraden ab. Es lief die Anfangsphase im Top-Spiel der Dritten Liga zwischen der Viktoria und dem 1. FC Saarbrücken, als der dunkle Himmel für einen Moment von zuckenden Leuchtkörpern illuminiert wurde; die kleine Einlage war offenbar als mentale Unterstützung für die Gastgeber gedacht.

Am Ende eines aus Kölner Sicht lausigen Fußballabends hatte sich der Einsatz der Anhänger nicht ausgezahlt: Der FC Viktoria enttäuschte beim 0:2 (0:1) nach Treffern von Marcel Gottschling (24./Eigentor) sowie Nicklas Shipnoski (47.) auf ganzer Linie und kassierte bereits die vierte Saison-Niederlage. Der Trend der Mannschaft in diesen herbstlichen Tagen ist tatsächlich bedenklich: Drei der letzten vier Spiele gingen verloren, die Defensive wackelt bedenklich, und die Auftritte der Höhenberger in den vergangenen beiden Heimspielen gegen Lübeck (0:2) und eben Saarbrücken wirkten leidenschaftslos.

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Viktoria-Sportvorstand Franz Wunderlich

Franz Wunderlich, der Sportvorstand, hatte sich nach der Partie lange mit seinem Trainer Pavel Dotchev beraten und brachte anschließend wenig Verständnis auf für die Darbietung des Teams: „Es fehlte die Gier“, beanstandete der 57-Jährige. „Auch die krassen Unterschiede im Niveau unserer Leistungen sind mir unerklärlich.“

Dotchev vermisst den Mut

Noch zu Wochenbeginn, beim 3:1-Sieg in Duisburg, hatte der FC Viktoria gerade in der zweiten Halbzeit ordentlich gespielt, Körpersprache und Einsatz stimmten – die Rechtsrheinischen schienen auf dem richtigen Weg zu sein. Gegen den taktisch hervorragend agierenden Tabellenführer offenbarte die Viktoria wieder ihr anderes Gesicht; ein Umstand, der auch Pavel Dotchev nicht entgangen war: „Wir hatten drei bis vier Ausfälle auf dem Platz“, monierte der Coach. „Das war einfach zu wenig von uns, die Einsatzfreude und den Mut habe ich vermisst. Ich bin schon enttäuscht.“

Wunderlich vor der Rückkehr

Gerade in der Innenverteidigung war der Fußballlehrer zuletzt zu Umstellungen gezwungen, so auch am Freitag. Dieses Mal bildeten der eigentlich als Linksverteidiger ausgebildete Fabian Holthaus und Bernard Kyere das Duo in der Zentrale, in Duisburg hatte Holthaus mit Sead Hajrovic verteidigt, der aufgrund einer Corona-Infektion gegen Saarbrücken ebenso fehlte wie Maximilian Rossmann und René Klingenburg, die sich ebenfalls angesteckt haben.

Alle drei werden wohl auch am Sonntag (14 Uhr) in Unterhaching ausfallen, weil sie sich bis Samstag in häuslicher Quarantäne befinden. „Es ist personell eine schwierige Phase“, weiß Pavel Dotchev. „Wir können kaum Automatismen entwickeln und müssen immer improvisieren.“

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Improvisieren muss der FC Viktoria auch auf der elementar bedeutsamen Torwart-Position: Keeper Sebastian Mielitz hatte kurz vor der Pause Rot gesehen, weil er den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand abgewehrt hatte. Dem einstigen Bundesliga-Torwart droht eine Sperre von zwei Spielen.

Dafür könnte in Unterhaching Kapitän Mike Wunderlich zurückkehren, der gegen Saarbrücken aufgrund eines Muskelfaserrisses noch auf der Tribüne saß. Die Präsenz des 34-Jährigen Mittelfeldspielers könnte den Höhenbergern womöglich den Schub verleihen, der nötig ist in diesen unbeständigen Tagen.

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