Nach 1:3 beim SC VerlViktoria Köln klagt über desolate Leistung

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Verl

Viktoria-Verteidiger Maximilian Rossmann (hinten)  bekam Verls Cyrill Akono nicht in den Griff.

Köln – Patrick Sontheimer war wütend. Unmittelbar nach seiner Auswechselung musste die Werbebande der Ersatzbank dran glauben, mit der flachen Hand hatte Viktorias Mittelfeldspieler dagegen geschlagen.

Dass der Zugang von den Würzburger Kickers derart aufgebracht war, hatte einen guten Grund: Köln hat völlig verdient beim SC Verl verloren, nach drei Spieltagen in der Dritten Liga gerade einmal einen Punkt auf dem Konto, der Saisonstart ist mächtig missraten. „Wir müssen gieriger sein, besser verteidigen und weniger Gegentore bekommen“, befand der 23-Jährige nach dem 1:3 (1:2).

Steegmann

Sportleiter Marcus Steegmann will auf dem Transfermarkt noch einmal tätig werden.

Gerade nach der Pause hatte die rundherum neu formierte Mannschaft kaum etwas zustande gebracht; auch der ansonsten so moderate Trainer Olaf Janßen war sichtlich angefressen: „In der zweiten Halbzeit haben sich die Jungs in ihr Schicksal ergeben und die Köpfe hängen lassen. Das geht gar nicht.“

Ein Talent erzielt die Führung

Sechs Neuverpflichtungen hatte Janßen im Stadion am Lotter Kreuz in die Startelf beordert, die Mechanismen griffen lediglich eine knappe halbe Stunde, ehe die kernigen Verler komplett das Kommando übernahmen. Zunächst hatte der höchst talentierte Youssef Amyn die Höhenberger mit einem perfekt gezirkelten Schlenzer ins rechte Eck in Führung gebracht (22.), wenig später musste der 17-Jährige aufgrund von Muskelproblemen das Feld verlassen, für ihn kam der ebenfalls nicht ganz fitte Kapitän Marcel Risse in die Partie.

Abkehr von den Grundlagen

Zu jenem Zeitpunkt hatten die Gastgeber das Spiel bereits gedreht, profitierten bei ihren beiden Treffern jedoch von schweren Aussetzern in Viktorias Defensive: Beim Ausgleich durch Kasim Rabihic hatte erst der desolat agierende Rechtsverteidiger Florian Heister die Orientierung verloren, Jeremias Lorch kam anschließend nicht mehr in den Zweikampf, der torgefährliche Angreifer drosch die Kugel zum 1:1 ins linke Toreck (29.). Fünf Minuten später durfte Rabihic ungestört flanken, erneut stand Heister Spalier, Kölns Verteidiger Daniel Buballa beging einen Stellungsfehler – Cyrill Akono konnte freistehend einköpfen (34.). „Wir haben nach der Führung die Basics vergessen“, so Janßen kritisch. „Wir haben den Gegner eingeladen und unser Tor nicht mehr verteidigt.“

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Nach Wiederanpfiff war ein Aufbäumen der Gäste zu keinem Zeitpunkt zu spüren, gerade im Angriff lief rein gar nichts zusammen, der von Arsenal London ausgeliehene Stürmer Nikolaj Möller wirkte wie ein Fremdkörper in seinem neuen Team. Als abermals Akono das Resultat hochgeschraubt hatte (52.), sah es sogar nach einem Debakel für den FC Viktoria aus, doch Verl nutzte seine weiteren Möglichkeiten nicht und Kölns Torwart Moritz Nicolas hielt noch gut.

Gerade im Angriff scheint frisches Personal nötig. Diese Ansicht vertrat auch Sportleiter Marcus Steegmann: „Da wollen wir schon noch etwas machen.“

FC Viktoria: Nicolas – Buballa (71. Bunjaku), Greger, Rossmann – Handle, Klefisch, Lorch (71. Hemcke), Heister (57. May) – Amyn (39. Risse), Sontheimer (57. Philipp) – Möller. – Zuschauer: 524. – Tore: 0:1 Amyn (22.), 1:1 Rabihic (29.), 2:1 Akono (34.), 3:1 Akono (52.).

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