Nach 0:4 in MeppenViktoria Köln muss sich schnell wieder aufrichten

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Viktoria-Trainer Olaf Janßen muntert sein Team auf.

Köln – Irgendwann wurde es Florian Exner dann doch zu bunt: Der junge Schiedsrichter aus dem Münsterland unterbrach die Drittliga-Partie zwischen dem SV Meppen und Viktoria Köln nach exakt elf Minuten und beorderte beide Teams erst einmal in den Schutz der Kabinen.

Was war geschehen an diesem kühlen Montagabend? Von Beginn an hatten sich einige Anhänger aus der aktiven Meppener Fan-Szene Luft verschafft und ihre Missgunst über Spielansetzungen am Montagabend bekundet - mit Trillerpfeifen, die ziemlich viel Lärm machten. Erst zehn Minuten später wurde wieder Fußball gespielt; Kölns Geschäftsführer bewertete den Protest einiger Zuschauer zwiespältig: „Natürlich muss man so etwas akzeptieren", sagte Andreas Rettig am Spielfeldrand. „Dass der Schiedsrichter die Partie aber unterbrechen muss, ist nicht in Ordnung."

Andreas Rettig

Kölns Geschäftsführer Andreas Rettig

Offenbar war der heimische SVM mit der Zäsur besser zurecht gekommen: Die Emsländer bezwangen eine gerade in der zweiten Halbzeit wankende Viktoria deutlich mit 4:0 (1:0) und dürfen sich weiterhin über eine formidable Spielzeit und Platz drei freuen. Olaf Janßen, dem Trainer der Höhenberger, hatte der Vortrag seiner Elf nach ansprechenden ersten 45 Minuten später gar nicht mehr gefallen: „Ich muss den Jungs den Vorwurf machen, dass sie den Kopf verloren haben und keine Ordnung mehr hatten. Am Ende haben wir unseren Gegner zum Tore schießen eingeladen."

Nikolaj Möller vergibt Großchance

Auch ohne zahlreiche verletzte Fußballer, darunter Kapitän Marcel Risse, dem kurzfristig ausgefallenen Albert Bunjaku und Timmy Thiele, der aus privaten Gründen fehlte, verrichtete Köln zunächst gute Arbeit, stand defensiv stabil und schien der Führung gar näher als erfolgsverwöhnte Meppener.

Janßen hofft auf Rückkehrer

Mit der ersten Gelegenheit gingen die Gastgeber in Führung, Luka Tankulic durfte sich seelenruhig die Ecke aussuchen und traf zum 1:0 (39.). Nachdem Kölns junger Angreifer Nikolaj Möller das Kunststück fertig gebracht hatte, den Ball völlig freistehend meterweit am Tor vorbei zu köpfen (55.), nahm das Unheil seinen Lauf: Die inzwischen enthusiastisch nach vorne getriebenen Emsländer machten aus jeder Chance einen Treffer. Erneut der herausragende Tankulic mit einem satten und nicht ganz unhaltbaren Schuss aus spitzem Winkel (56.), der rasend schnelle Morgan Fassbender (73.) und schließlich der eingewechselte Richard Sukuta-Pasu mit einem perfekt getretenen Freistoß (88.) zerlegten heillos überforderte Gäste in ihre Einzelteile.

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„Es geht nun darum, die Jungs wieder aufzurichten", weiß Olaf Janßen um seinen Auftrag für die nächsten Tage. "Ich hoffe, dass der ein oder andere im nächsten Spiel zurückkommt."

Zeit zum Verschnaufen bleibt kaum: Schon am Sonntag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) erwartet der FC Viktoria den Halleschen FC unter 2G-Bedingungen im eigenen Stadion, und das ohne einen seiner Spieler, der trotz vollständiger Impfung am Dienstag positiv auf das Corona-Virus getestet wurde und sich seither in häuslicher Quarantäne befindet.

FC Viktoria: Nicolas - Heister (71. Amyn), Rossmann, Greger, Buballa (61. May) - Fritz (46. Sontheimer) - Handle, Klefisch, Lorch, Marseiler - Möller. - Zuschauer: 7736. - Tore: 1:0, 2:0 Tankulic (39./56.), 3:0 Fassbender (73.), 4:0 Sukuta-Pasu (88.).

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