Ex-Chef der Mordkommission berichtetDer aufsehenerregende Armbrust-Mord von Paffendorf

Lesezeit 3 Minuten
Ein Artikel-Ausriss aus dem Kölner Stadt-Anzeiger zeigt, dass zunächst über die tödlichen Folgen eines Einbruchs spekuliert wurde. Tatsächlich war der Betreiber der gezeigten Tankstelle im Visier von Mördern.

Ein Tankstellenbetreiber im Visier des Mörders: Was zunächst nach einem Einbruch aussah, entpuppte sich als eiskalt geplanter Anschlag.

Eine Frau findet ihren Ehemann tot im Bett – mit dem Einschussloch eines Armbrustpfeils im Kopf. „True Crime Köln“ berichtet von dem Aufsehen erregenden Mord.

Der Betreiber einer Tankstelle wird blutüberströmt in seinem Schlagzimmer gefunden –stranguliert, erstochen und mit einem seltsamen Loch im Kopf. Wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellt, ist mit einer Armbrust auf ihn geschossen worden. Ist ein Einbruchversuch ein Gewaltexzess geworden? Das war der erste Verdacht von Polizei und Medien im März 1999. Doch schnell wird klar, die Ermordung des Mannes muss einen anderen Grund haben.

Es ist ein ganz besonderer Fall, von dem der ehemalige Mordermittler der Kölner Kriminalpolizei, Peter Schnieders in der neuen Folge von „True Crime Köln“ berichtet – ein echter Krimi mit einer überraschenden Wendung. Es geht um Zuneigung und Enttäuschung, um Abhängigkeiten und Befreiungsversuche. Ein Richter im Landgericht spricht später sogar von einem „Mord aus Liebe“, bevor er drei Menschen wegen Mordes verurteilt.

Die neue Folge hören:

Peter Schnieders war 43 Jahre bei der Polizei. Er schätzt selbst, dass er in seinem Berufsleben mit über 1000 Leichen zu tun hatte. Eine davon war Michael A., der Tote in einem Bungalow im Bergheimer Stadtteil Paffendorf, der im Schlaf getötet werden sollte, sich dann aber trotz schwerer Kopfverletzung noch einen Kampf mit seinen Mördern lieferte.

Es war der zweite Versuch, den Mann zu töten. Beim ersten Mal hatte der Armbrustschütze in einem Gebüsch in der Nähe der Tankstelle des Opfers gewartet. Eine Wagenpanne wurde vorgetäuscht, um den Mann herauszulocken. Doch das geplante Attentat fiel aus, weil der Schütze nicht abdrückte. Das tat er erst beim zweiten Versuch.

Der ehemalige Chef der Kölner Mordkommission Schnieders hat einige seiner spektakulärsten Fälle in zwei Büchern aufgeschrieben („Faszination des Bösen“, „Im Spiegel des Bösen“), die im Goldmann-Verlag erschienen sind. Der 1948 geborene Kriminalist hat offenbar ein exzellentes Gedächtnis. So findet er im Gespräch mit Helmut Frangenberg bei „True Crime Köln“ immer wieder Anknüpfungspunkte zu anderen Fällen.

Fast alle von dem Kölner Kommissar gefassten Mörder sind wieder frei

Wie schafft man es zu vermeiden, dass die Bilder des Schreckens und die menschlichen Abgründe, denen er begegnet ist, nicht von einem Besitz ergreifen? Kann man überhaupt noch abschalten? Fast alle von ihm gefassten Täter sind heute wieder auf freiem Fuß – so wie der Armbrustschütze von Paffendorf und seine Mitwisser. Was denkt derjenige, der die Täter überführte, wenn er „seinen“ Mördern heute auf der Straße begegnet? Auch davon berichtet die neue Folge von „True Crime Köln.“

Die neue Folge von „True Crime Köln“ hören Sie überall, wo es Podcasts gibt, und über unsere Homepage ksta.de. Informieren Sie sich auch über die anderen Podcast-Angebote des Kölner Stadt-Anzeiger, wie das wöchentliche Interview-Format „Talk mit K“ mit vielen interessanten Gästen wie die Familienanwältin Nicole Langen, die von ihren Fällen, schmutzigen Scheidungen und ihrem Beruf erzählt.

KStA abonnieren