ChipmangelBänder bei Ford müssen weiter stillstehen

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Fiesta

Die Fiesta-Produktion im Kölner Ford-Werk

Köln – Die Bänder in den deutschen Ford-Werken stehen weiterhin still. Seit Anfang Mai ruht die Produktion. Grund dafür ist ein Mangel an Computerchips. Ursprünglich war geplant, ab dem  18. Juni in Köln wieder Autos zu produzieren. Am kommenden Montag, den 7. Juni sollte das Werk an der Saar wieder hochgefahren werden.  Dies werde aber nicht möglich sein, weil nach wie vor keine Chips zu Verfügung stehen, sagte Ford-Sprecherin Ute Mundolf auf Anfrage.

Brand in japanischem Werk

Die fehlenden Computerchips werden für diverse Bauteile wie Motorsteuerung, Assistenz-Systeme oder Sensoren benötigt. Die Gründe für den Chipmangel sind vielfältig. Die Autobauer haben in der Zeit der coronabedingten Fabrikschließungen im Frühjahr 2020 weniger Chips nachgefragt.  Die Anbieter orientierten sich anderweitig, etwa bei Herstellern von Computern, Spielkonsolen, 5-G-Mobilfunktechnik oder Unterhaltungselektronik.

Verschärft wird die Lage durch den Brand in einer Industrieanlage in Asien. In der Halbleiter-Fabrik von Renesas in Japan war Mitte März ein Feuer ausgebrochen, bei dem zahlreiche Maschinen beschädigt wurden. Dazu kam der strenge Winter in Texas, in Taiwan bremste Wasserknappheit die Fertigung.

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Das Problem betrifft die gesamte Autoindustrie. Auch Audi, Mercedes und VW können nicht produzieren. Ebenso vermeldet der Kölner Motorenbauer Deutz Schwierigkeiten. Es fallen einzelne Schichten aus, oder es werden Motoren gebaut, die erst später ausgeliefert werden sollen, wenn die fehlenden Teile da sind.

Mitarbeiter vorerst in Kurzarbeit

Für Köln bedeutet der vorläufige Produktionsstopp, dass 5000 Mitarbeiter in der Produktion zu 100 Prozent in Kurzarbeit gehen, die anderen 10 000 Beschäftigten können weiterarbeiten. In Saarlouis dauert die Kurzarbeit bis Ende Juni. Ab Anfang Juli sollen wieder Autos gebaut werden – allerdings nur bis zum Beginn der Werksferien ab dem 26. Juli.

In Köln gilt Kurzarbeit bis zum 21. Juni. Dann laufen die Bänder für eine Woche bis zum Beginn der Werksferien. Der Kölner Autobauer stockt für die Betroffenen das staatliche Kurzarbeitergeld in Höhe von 60 beziehungsweise 67 Prozent direkt ab Beginn der Kurzarbeit auf 80 Prozent auf.

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