Keine europäische Produktion mehrFord schließt auch Werke in Großbritannien

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  • Bereits in der vergangenen Woche hat Ford seine Werke in Köln, Saarlouis, Valencia und Craiova heruntergefahren.
  • Nun schließen auch die Werke in Dagenham und Bridgend und damit die letzten in Europa.
  • Mehr zu den Hintergründen und den Auswirkungen der Pandemie auf die Produktion lesen Sie hier.

Köln – Der Autobauer Ford schließt nun auch seine beiden Motorenwerke in Großbritannien. „Aufgrund der dramatischen Auswirkungen dieser anhaltenden Krise auf den europäischen Markt und in der Zulieferindustrie haben wir beschlossen, einen Teil der Sommer-Stilllegungsperiode für unsere Aktivitäten in Großbritannien auf die Osterzeit zu verschieben“, teilte Ford mit.

Das Werk in Dagenham, das Dieselmotoren baut, stellte die Produktion bereits am Montag ein. In Bridgend, wo Benzintriebwerke produziert werden, wird ab Mittwoch pausiert. Gebaut werden die Motoren jedoch nicht nur für Ford, sondern werden in bestimmte Modellen auch von Jaguar Land Rover genutzt.

Schließung vorerst für vier Wochen

Auch der Rest des Geschäfts in Großbritannien ruht, mit Ausnahme einer kleinen Anzahl von Mitarbeitern, die geschäftskritische Aktivitäten unterstützen. Die Unterbrechung ist zunächst für vier Wochen geplant. Alle Mitarbeiter erhielten aber weiterhin Zahlungen, die mindestens ihrem Grundgehalt entsprechen, so das Unternehmen.

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Ford folgt damit auf der Insel den anderen Herstellern, die die Produktion aufgrund der Coronakrise eingestellt hatten.

Bereits in der vergangenen Woche war der Autobau in den restlichen europäischen Werke heruntergefahren worden. Betroffen ist das Werk in Köln, wo der Fiesta gebaut wird, ebenso wie Saarlouis, Valencia und Craiova.

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Im Vorfeld hatte das Unternehmen einen Großteil seiner Mitarbeiter ins Home-Office geschickt. Nach Unternehmensangaben arbeiten bereits rund 10.000 Menschen in Deutschland von zu Hause. Alle persönlichen Konferenzen und Meetings sind abgesagt und finden nur noch per Video- oder Audio-Schaltung statt. Lieferanten und Besucher werden nur mit Ausnahmegenehmigungen auf das Werksgelände gelassen. Und auch alle Werksführungen sind vorerst gestrichen.

„Das Coronavirus hat unsere Produktionskapazitäten glücklicherweise bislang nur sehr eingeschränkt getroffen", sagte Ford-Europa-Chef Stuart Rowley in der vergangenen Woche. Die Effekte auf die Mitarbeiter, die Händler, die Kunden sowie die europäische Gesellschaft als Ganzes seien aber ohne Beispiel, so Rowley. Man werde den Verlauf der Pandemie abwarten und dann entscheiden, wann die Produktion wieder hochgefahren werde.

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