Der Kreis der MilliardäreIm Kreis Gütersloh sind viele Weltmarktführer zuhause

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Miele

Miele-Waschmaschinen (Symbolbild)

Gütersloh – Der wegen des Corona-Ausbruchs viel genannte Kreis Gütersloh hat eine enorme Dichte an von Familien geführten Unternehmen mit Milliarden-Umsätzen. Der Schlachtbetrieb Tönnies ist da nur ein bekannter Name.

Gemessen am Umsatz und der Mitarbeiterzahl ist der Bertelsmann-Konzern das größte Unternehmen im Kreis Gütersloh. Mehr als 126.000 Mitarbeiter erwirtschafteten 2019 weltweit etwa 18 Milliarden Euro mit Medien, Büchern und Dienstleistungen.

Die RTL Group als Tochter mit ihren Fernsehsendern RTL und Vox sowie Gruner + Jahr mit Titeln wie „Stern“ und „Brigitte“ gehören dabei zu den bekanntesten Marken. Zum Geschäft zählen aber auch Druckereien und Dienstleister wie Callcenter. Die Bertelsmann Stiftung ist größter Anteilseigner des Konzerns. Die Familie Mohn hält alle Fäden in der Hand.

Tönnies mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück hat 2019 im Fleischgeschäft erstmals mehr als 7 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Weltweit schlachtete das Familienunternehmen 20,8 Millionen Schweine. In Deutschland stieg die Schlachtzahl sogar leicht um 0,5 Prozent auf 16,7 Millionen Schweine an. Mit 52 Prozent wird etwas mehr als die Hälfte davon exportiert.

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Das Umsatzwachstum – vor der Corona-Krise – trotz international stagnierender Schlachtzahlen führt das Unternehmen mit 16.500 Mitarbeitern auf das Exportgeschäft zurück. Zwei Familienstämme halten jeweils 50 Prozent der Anteile.

Auch Miele in Gütersloh wird von zwei Familien geführt. Das Unternehmen produziert mit weltweit mehr als 20.000 Mitarbeitern unter anderem Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Küchenherde. Im Geschäftsjahr 2018/19 hatte der Premiumhersteller einen Umsatz von 4,2 Milliarden Euro.

CLAAS aus Harsewinkel ist Weltmarktführer bei der Produktion von Mähdreschern. 2018/2019 machte das Unternehmen mit weltweit 11 448 Mitarbeitern einen Umsatz mit Landmaschinen, also auch Traktoren, von 3,89 Milliarden Euro. Küchenhersteller NOBILIA ist Marktführer in Deutschland. Das Familien-Unternehmen aus Verl setzte 2019 mit rund 3700 Mitarbeitern rund 1,3 Milliarden Euro um.

Der Modehersteller GERRY WEBER ist schon lange vor der Corona-Krise in Schieflage geraten. Die Firma mit Sitz in Halle musste nach einem überwundenen Insolvenzverfahren wegen der Corona-Krise weitere 200 der weltweit noch 3000 Arbeitsplätze abbauen. 2017/2018 lag der Umsatz mit Damenmode noch bei 797 Millionen Euro. Noch vor der Corona-Krise hatte Gerry Weber nur noch mit einem Umsatz von etwas 380 Millionen Euro gerechnet. (dpa)

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