Deutschlands größter VermieterVonovia plant 700 neue Wohnungen in NRW

Neubaugebiet in Köln-Widdersdorf (Symbolbild)
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Köln/Bochum – Deutschlands größter Vermieter, der Wohnungskonzern Vonovia mit Sitz in Bochum, stand mehrfach massiv in der Kritik. Mieterschützer klagten über hohe Mietsteigerungen oder intransparente Nebenkostenabrechnungen. Nun hat das Unternehmen seine Strategie geändert. Man sei sich der „gesellschaftlichen Verantwortung bewusst“, betont Vorstandschef Rolf Buch bei der Vorlage der Bilanz. Die wichtigsten Entwicklungen:
Die Geschäftszahlen
Bei der Geschäftsentwicklung steht Vonovia glänzend da, denn die Bochumer profitieren weiter vom Immobilienboom. 2019 legte das operative Ergebnis um acht Prozent auf 1,22 Milliarden Euro zu. Die Mieteinnahmen stiegen erstmals auf mehr als zwei Milliarden Euro – ein Plus von 9,5 Prozent. Der Leerstand in den rund 355 000 Wohnungen in Deutschland sowie weiteren 45 000 Einheiten in Schweden und Österreich liegt bei nur 2,5 Prozent. Die Dividende soll um 13 Cent auf 1,57 Euro je Aktie steigen.
Die Mietpreisentwicklung
Die Durchschnittsmiete in den Vonovia-Wohnungen stieg um 3,7 Prozent auf 6,79 Euro pro Quadratmeter. Das sei vielerorts auf dem Niveau von Sozialmieten, sagt Vorstandschef Buch. Die Steigerung der Marktmiete ohne Modernisierungen liege bei 0,8 Prozent. Darüber hinaus sank bei Sanierungen die Umlage um zehn Prozent auf 1,36 Euro je Quadratmeter.
Härtefallregelungen
Als Reaktion auf scharfe Kritik an Mieterhöhungen nach Sanierungen hat der Konzern ein Härtefallmanagement eingeführt. Bei insgesamt 13 200 Modernisierungen im vergangenen Jahr sei 1600 Mietern geholfen worden, sagte Buch. Das sei die Hälfte aller gestellten Anträge. Rund 180 Mieter haben bislang von der Garantieregelung profitiert, wonach Menschen über 70 Jahre in Folge von stabilen Mieten in ihren Wohnungen bleiben können.
Fortschritt beim Neubau
Beim Bau neuer Wohnungen kommt Vonovia nicht so schnell voran wie geplant. 2019 wurden rund 2100 Wohnungen fertiggestellt, davon 1200 in Deutschland. Geplant waren hingegen 2500. Vor allem die Erteilung von Baugenehmigungen dauere oft viel zu lange, so Buch.
Pläne für Köln und die Region
Vonovia bewirtschaftet in Köln rund 6300 Wohnungen. Die Durchschnittsmiete liegt bei 8,06 Euro. In NRW sollen bis 2023 mehr als neue 700 Wohnungen gebaut werden – in Bochum, Düsseldorf, Köln und Dortmund.
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Den Streit über Leerstand von 60 Wohnungen in einem Objekt in Bayenthal begründet Vonovia mit einer geplanten Sanierung. Ein Bußgeldbescheid, den die Stadt Köln angedroht hatte, liege derzeit nicht vor, so eine Sprecherin.