Streit mit EurowingsVerdi droht auch mit Streiks in den Herbstferien

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Lange Schlangen am Flughafen Düsseldorf wegen Warnstreiks bei Eurowings am Freitag, 1. Oktober 2021

Köln/Düsseldorf – Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat kurz vor den reisestarken Herbstferien mit einer sehr überraschenden Arbeitsniederlegung für Aufsehen gesorgt. An den Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund hat sich das Kabinenpersonal der Fluggesellschaft Eurowings am Freitag an Warnstreiks beteiligt.

Auch Streiks von 24 Stunden möglich

Nun droht Verdi offen mit Streiks in den Herbstferien. Am Montag sollen zunächst weitere Gespräche mit der Arbeitgeberseite stattfinden. „Sollte Eurowings da nicht einen entschiedenen Schritt auf uns zu gehen, können wir auch Streiks in den Herbstferien nicht ausschließen“, sagte Verdi-Sekretär Marvin Reschinsky im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es reiche nicht aus, dass der Lufthansa-Ableger eine Einmalzahlung für 2023 anbiete, als Ausgleich der Inflation sei mehr nötig.

Auch eine Ausweitung der Streiks auf andere Bundesländer hält Reschinsky für möglich. „Es könnte im Zweifel auch Streiks in Stuttgart, Hamburg oder Berlin geben“, sagte der Gewerkschaftssekretär weiter. Auf ein fixes Datum für einen Streik wollte sich Reschinsky nicht festlegen. Allerdings könnte es für Reisende schlimmer werden als am Freitag. Auf die Frage, ob es sich bei den möglichen Arbeitsniederlegungen in den Ferien um Warnstreiks oder echte Streiks handeln würde, sagte der Gewerkschaftssekretär: „Auch Warnstreiks können 24 Stunden dauern.“ Allerdings sei man um eine Einigung ohne Streiks in den Ferien bemüht.

Flüge in Köln, Düsseldorf und Dortmund fielen aus

Nach Angaben der Gewerkschaft waren die Beschäftigen am Freitag von 4.30 bis 10 Uhr aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Die Folge waren Flugausfälle und Verspätungen. Die Gewerkschaft wirft dem Unternehmen eine Verweigerungshaltung bei den Tarifverhandlungen vor. Eine angebotene Einmalzahlung im Jahr 2023 lehnt Verdi als unzureichend ab.

Am Morgen bildeten sich am Flughafen Düsseldorf lange Schlangen vor dem Eurowings-Schalter. An der Abflugtafel wurden zahlreiche Flüge als gestrichen angezeigt.

20 Flüge in Nordrhein-Westfalen fielen aus

Die Lufthansa-Tochter Eurowings bestätigte Beeinträchtigungen des Flugbetriebs und vereinzelte Flugausfälle. „Der Streik ist lokal auf NRW begrenzt. Alle anderen Stationen, wie Hamburg, Stuttgart oder Berlin sind hiervon nicht betroffen“, hieß es in einer Mitteilung. Laut Verdi beteiligten sich in Düsseldorf 80 Mitarbeiter an der Aktion. In Köln seien es 25 bis 30 gewesen. In Dortmund habe sich eine Crew mit vier Mitarbeitern beteiligt. Allein am Düsseldorfer Flughafen wurden 20 Flüge abgesagt, darunter nach Venedig, Nizza, Krakau oder München. Andere Flüge wie nach Málaga sollten am Nachmittag starten. In Köln/Bonn und Dortmund hoben nach Gewerkschaftsangaben keine der geplanten Flüge ab.

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Laut Eurowings sollten Ersatzflüge über die gesamte Lufthansa-Gruppe organisiert werden. Bereits ab Mittag sollte das Flugprogramm nach Angaben einer Sprecherin wieder stabil laufen. (mit dpa)

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