NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur betont, dass Netzwerken unter Frauen unverzichtbar sei. Ein entsprechendes Bündnis bekommt Zuwachs.
„Unverzichtbar“Unternehmensbündnis „Mit Frauen in Führung“ erhält Zuwachs

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Mitte) sprach beim Treffen des Bündnisses „Mit Frauen in Führung“.
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Die Karriere von Frauen zu fördern und ihren Anteil in Führungspositionen zu erhöhen ist das Ziel des Unternehmensbündnisses „Mit Frauen in Führung“, das Christine Kronenberg, zuvor als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Köln tätig, 2016 ins Leben gerufen hat. Zu den Mitgliedern zählen beispielsweise die Sparkasse Köln Bonn, der WDR, Netcologne, die AOK, das Jobcenter Köln und auch die Kölner Stadt-Anzeiger Medien. Am Montag sind bei einer Veranstaltung, die die Unternehmensberatung Female Resources und die Rewe-Group in Ehrenfeld ausrichteten, drei weitere Firmen beigetreten, sodass sich die Mitgliederzahl auf 22 erhöht hat.
Für die Roland Versicherung unterzeichnete Vorstandsvorsitzender Tobias von Mäßenhausen die freiwillige Selbstverpflichtung, die zur Bündnispartnerschaft gehört, für die Baumarktkette Obi deren Vorständin Urszula Nartowska und für den Telekommunikationsprovider Plusnet dessen Geschäftsführer Ulrich Hoffmann.
Netzwerken unter Frauen „unverzichtbar“
Im Fokus der Veranstaltung standen Frauennetzwerke in Unternehmen. Man müsse keine Feministin sein, sondern bloß zählen können, um zu begreifen, dass Frauen immer noch benachteiligt seien, sagte Kronenberg. In den Unternehmen des Bündnisses gebe es 83 Vorstandspositionen, aber nur 23 Prozent davon seien mit Frauen besetzt. „Wenn wir es mit dem wirtschaftlichen Aufschwung ernst meinen, müssen es mehr werden. Wir brauchen die besten Köpfe an der Spitze, sozusagen ein Frauenwirtschaftswunder.“
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NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur sagte, es gehe um „knallharte Standortpolitik“: Wegen des enormen Fachkräftemangels könne man es sich weniger denn je leisten, beruflich aufstrebenden Frauen Steine in den Weg zu legen. Überdies sei erwiesen, dass „geschlechterdiverse Teams ökonomisch erfolgreicher sind“. Netzwerken unter Frauen sei unverzichtbar, um den Weg in hohe Positionen zu ebnen. Von einer geschlechtergerechten Gesellschaft profitierten nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer – und die Unternehmen. Noch sei es eine „weite Reise“, sagte Neubaur und fügte hinzu: „Wir werden es nur schaffen mit Männern, die nach vorne laufen.“
Eurowings, Flughafen Köln/Bonn und Rewe loben Frauennetzwerke
Dafür standen an diesem Abend Kai Duve, kaufmännischer Geschäftsführer von Eurowings, und Cenk Özöztürk, Vorstand und Arbeitsdirektor des Flughafens Köln/Bonn. Wie Daniela Büchel, Vorständin der Rewe Group, äußerten sie sich positiv über die Funktion, die Frauennetzwerke in ihren Unternehmen erfüllen, Unternehmen, die allesamt Teil des Bündnisses sind.
Daniela Büchel fiel eine weitere Aufgabe zu: Für Rewe übernahm sie von Personalleiterin Birgit Oßendorf-Will, die die Ströer Gruppe vertrat, symbolisch einen Staffelstab und damit die Schirmherrschaft über das Bündnis. Es sei der richtige Zeitpunkt, sagte sie, denn aus den USA greife eine „unsägliche Tendenz“ auf Europa über, auch auf Deutschland: Frauen sollten „an vielen Stellen zurückgedrängt“ werden. „Wir bleiben aber bei unseren Diversity-Zielen“, bekräftigte Büchel. Sie glaube „felsenfest“ daran, dass Unternehmen, die nicht divers aufgestellt sind, wirtschaftlich keinen Erfolg haben.