Flughafen Köln/BonnMitarbeiter kritisieren Vizechef: "Er ist kein Teamplayer"

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Schrank

Flughafen-Chef Johan Vanneste (l.) und sein Vize Torsten Schrank

Köln – Vor der Vertragsverlängerung durch den Aufsichtsrat gibt es scharfe Kritik aus der Mitarbeiterschaft gegen Flughafen-Vize Torsten Schrank. Anonym berichten Führungskräfte von mangeldner Empathie und schlechtem Teamverhalten.

 Schrank wurde 2019 an die Seite von Flughafenchef Johan Vanneste als Finanzgeschäftsführer geholt, mit dem Auftrag des Aufsichtsrates, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu verbessern. Mehrere Führungs-kräfte, die alle anonym bleiben wollen, äußerten gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ ihren Unmut über die Arbeitsweise von Schrank und insbesondere über dessen Umgang mit dem Flughafen-Management der zweiten und dritten Führungsebene.

So sagte eine Führungskraft: „Elementare Themen lässt Schrank unbearbeitet.“ Das gefährde im Vertrieb den Flughafen Köln/Bonn, der durch die Nähe zu gleich zwei größeren Airports (Frankfurt und Düsseldorf) in einer besonders angreifbaren Lage sei. Torsten Schrank habe keine Strategie. Außerdem verliere er sich in Klein-Klein. Sein Umgang mit Mitarbeitern sei „diffamierend“. „Er weiß Leistungen nicht zu schätzen.“

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Ein anderer anonymer Flughafen-Manager kritisiert, Schrank fehle es an Empathie im Umgang mit Menschen. „Er ist kein Team-Player.“ Seine Zielrichtung sei ausschließlich am Sparen orientiert. Belange wie Sicherheit und Arbeitsschutz interessierten ihn nicht.

Kauf neuer Dienst-SUV trotz finanzieller Krise

Eine weitere Führungskraft kritisiert, dass beide Flughafen-Geschäftsführer neue Dienstwagen hätten – und dabei von BMW X 5 auf Audi Q 7 umgestiegen seien. „Das sind zumindest optisch größere Fahrzeuge, das ist das falsche Signal an die Belegschaft in Zeiten großer wirtschaftlicher Not“, sagt der Manager.

Das sagt der Flughafen

Beim Flughafen lehnt man eine konkrete Stellungnahme ab. Ein Sprecher sagte: „Die Pandemie stellt die Luftverkehrsbranche vor große wirtschaftliche Herausforderungen. Für Köln/Bonn mit seinen vielfältigen Geschäftsfeldern bieten sich aber auch viele Chancen. Es geht darum, weiter kreative Ideen umzusetzen und die neu gegründeten Geschäftsfelder erfolgreich auszubauen, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Dafür arbeitet das Flughafenteam mit großem Einsatz.“ „Anonyme Behauptungen oder Anwürfe“ kommentiere man grundsätzlich nicht.

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Am Mittwoch tagt der Aufsichtsrat des Flughafens. Im Mai steht in dem Kontrollgremium die Verlängerung des Vertrags von Schrank an. Thema heute dürften die noch fehlenden Hilfsgelder des Bundes sein. Laut einem Sprecher ist das Geld zur Zahlung angewiesen.

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