Heizung und WarmwasserWarum bei der Wohnungssuche aktuell Vorsicht gilt

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Politiker raten angesichts der Energiekrise dazu, weniger zu heizen. (Symbolbild)

Politiker raten angesichts der Energiekrise dazu, weniger zu heizen. (Symbolbild)

Köln – Schon fast ein Jahr lang beschäftigen die steigenden Heizungs- und Warmwasserkosten die Menschen. Zwar sind die Gasspeicher aktuell gut gefüllt, doch ob und wie die Auswirkungen dessen auf die Preise im kommenden Winter sind, ist nur schwer kalkulierbar. Wer aktuell auf der Suche nach einer neuen Bleibe ist, dürfte in Sachen Heizkosten besonders vorsichtig sein, um sich beispielsweise nicht mehr drohende Kosten aufzuhalsen, als aktuell oder in naher Zukunft finanzierbar. Doch die Angaben, die Suchende auf Immobilienportalen finden, sind nicht unbedingt verlässlich.

Einerseits sind Heizkostenangaben grundsätzlich abhängig vom individuellen Nutzerverhalten: Wer es gerne besonders warm hat und regelmäßig heiß badet, verbraucht mehr als jemand, der nicht badet und wenig heizt. Zudem spielt es eine Rolle, ob die Außentemperaturen zeitweise besonders niedrig oder hoch sind. Wie hoch die Kosten sind, hängt vom Anbieter und seinen Konditionen ab, was zurzeit schwieriger denn je zu kalkulieren ist.

Verzicht auf Angaben zu Heizkosten

Diese Problematik geht auch an den Anzeigenportalen nicht vorbei: „Aufgrund der aktuellen Lage empfehlen wir bei der Angabe der Heizkosten möglichst aktuelle Werte, sodass sich Mieter auf die anstehenden Kosten einstellen können“, erklärt ein Sprecher von Immowelt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Manch Inserent geht allerdings noch einen Schritt weiter und verzichtet gar auf die Angaben zu den Heizkosten. Dieses Vorgehen kann insbesondere bei Portalen zu Irritation führen, in deren Inserate neben der Angabe der Kaltmiete – also der Kosten für die Nutzung einer Immobilie ohne Zuzahlung für Strom, Wasser oder Sonstiges – die Angabe zur Warmmiete in großer Schrift präsent platziert wird. Denn diese wird auch angezeigt, wenn der Inserent die Angaben zu den Heizkosten verschweigt.

Vergleich schwierig

In der Regel werden Angaben zur Warmmiete in den Inseraten zwar aufgeschlüsselt in Kaltmiete, Nebenkosten und ggf. Heizkosten. Allerdings geschieht das oft wie auch im Falle von Immoscout24 weniger sichtbar und an weniger prominenter Stelle als die besagte präsente, unaufgeschlüsselte Angabe. 

Den Inserenten lassen die Portale in der Regel freie Hand. „Anbieter von Mietwohnungen können auf Immowelt für ihr Inserat die Kaltmiete, die Nebenkosten und, sofern diese nicht in den Nebenkosten bereits enthalten sind, die Heizkosten separat ausweisen“, so der Immowelt-Sprecher. „Ob die Anbieter von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, obliegt jedem Anbieter selbst. Die Praxis zeigt, dass ein Großteil der Anbieter hierzu Angaben macht.“

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Heizkosten jedenfalls müssen nicht in der Warmmiete angegeben sein. Zum Beispiel, wenn der Mieter Heizung und Warmwasser direkt vom Versorger bezieht. Auch bei Nachtspeicherheizungen, die mit Strom betrieben werden, ist das der Fall, da dieser in der Regel über einen Versorger und nicht den Vermieter bezogen wird. „Generell ist der Begriff Warmmiete als Kaltmiete plus Nebenkosten definiert“, so der Immowelt-Sprecher. Für Angaben der Summe aus Kaltmiete und kalten Nebenkosten – also beispielsweise Wasserverbrauch, Müllentsorgung, aber eben nicht Heizkosten – würde dennoch gerne das Feld Warmmiete verwendet. In dem Falle sei aber beim Posten Heizkosten in der Regel der Verweis „nicht in den Nebenkosten enthalten“ enthalten.

Für Mietinteressenten gilt demnach, die angegebene Warmmiete genau zu untersuchen, um sich Zeit, Mühe und im schlechtesten Falle hohe Kosten zu sparen.

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