Kommentar zu krummen FrüchtenGrades Gemüse gut fürs Klima

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Gemüse

Köln – Die Debatte über krummes Gemüse ist mindestens so alt wie die EU. Die hatte in der Verordnung Nummer 1677/88/EWG vor 33 Jahren die Krümmung der Salatgurke vorgeschrieben. Doch vor eineinhalb Jahrzehnten wurden die Regeln kassiert. Die Legende, sie gälten noch, hält sich aber hartnäckig und passt gut zur angeblich so bürokratischen EU. Dabei muss man zum Thema „krumme Knollen“ mit einigen Klischees aufräumen. Zwar bieten immer wieder Supermärkte Lebensmittel mit Schönheitsfehlern an. Das wird oft medial hochgespielt und von den Ketten als Marketing-Gag missbraucht. Tatsächlich kaufen nur wenige Verbraucher Gemüse in krummer Form und noch weniger Obst mit Druckstellen.

Krumm ist nichts für die Kiste

Und in der Tat macht eine genormte Form von Früchten durchaus Sinn. Und das sogar fürs Klima. Nur wenn Gurken, Möhren, Auberginen und Co. halbwegs gerade sind oder zumindest die gleiche Form haben, lassen sie sich gut packen, sprich in Kisten stapeln. Bei „krummen Hunden“ wären die Kisten teilweise leer – und Lkw würden viel Luft transportieren, wenn sie das Gemüse von A nach B lieferten. Form-genormte Lebensmittel helfen also, Kraftstoff und damit Emissionen zu sparen.

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Und auch im Sinne des Verbraucherschutzes machen gerade Gurken Sinn. Die vereinheitlichte Form garantiert, dass der Kunde in einem Gebinde stets in etwa die gleich Menge an Ware erwirbt. Das sind übrigens die Gründe, weswegen Handel und Landwirte trotz Wegfall des EU-Zwangs an den Gemüse-Normen festhalten.

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