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Milliardäre in KölnDiese Menschen aus NRW sind viel reicher als Taylor Swift

Lesezeit 4 Minuten
Taylor Swift nimmt auf der Bühne der MTV Video Music Awards 2023 die Auszeichnung „Song of the Year“ für „Anti-Hero“ entgegen.

US-Megastar Taylor Swift ist erstmals auf der Forbes-Milliardärsliste gelandet. Allerdings nur auf Platz 2545 - und damit deutlich hinter den Superreichen aus NRW.

Taylor Swift, die Fielmann-Erben und die Celonis-Gründer sind erstmals Milliardäre. Auch in NRW leben zahlreiche Superreiche. Wer sie sind und woher ihr Vermögen stammt.

Was haben Marc Fielmann und Taylor Swift gemeinsam? Sie sind beide zum ersten Mal in ihrem Leben Milliardäre - zumindest nach Berechnungen des Wirtschaftsmagazins „Forbes“. US-Superstar Swift erzielte mit ihrer rekordverdächtigen Welt-Tournee einen Umsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar, hinzu kommen der Wert ihres Musikkatalogs und ihr Immobilienportfolio: macht unter dem Strich 1,1 Milliarden US-Dollar auf dem Konto und Platz 2545 in der Weltrangliste. Swift ist dabei die erste Musikerin, die allein aufgrund ihrer Lieder und Auftritte einen zehnstelligen Betrag erreicht hat.

Marc Fielmann ist mit einem Vermögen von 2,9 Milliarden US-Dollar und Platz 1143 deutlich weiter vorn platziert, doch anders als Swift stammt sein Vermögen aus der Familie. Sein Vater Günther war im Januar 2024 gestorben und hinterließ Marc und Schwester Sophie-Luise nicht nur die Optikerkette, sondern obendrein eine schöne Summe. Ebenfalls neu in der Liste sind die Erbin des Pharmazulieferers Sartorius Christine Franken (2,5 Mrd. US-Dollar) sowie die drei Gründer des Softwareunternehmens Celonis, Martin Klenk und Bastian Nominacher (je 1,2 Mrd. US-Dollar) sowie Alexander Rinke (1,1 Mrd. US-Dollar).

Die reichsten Menschen der Welt sind derweil alte Bekannte. Der französische Unternehmer Bernard Arnault, Chef des Luxusgüterkonzerns LVMH, konnte sein Vermögen noch einmal steigern: von 211 Milliarden US-Dollar auf 233 Milliarden. Platz zwei geht an Tesla-Pionier Elon Musk (195 Mrd. US-Dollar), auf Platz drei landet knapp dahinter Amazon-Gründer Jeff Bezos (194 Mrd. US-Dollar). Auch die reichsten Menschen in Nordrhein-Westfalen sind wenig überraschend. Die Liste dominiert die Aldi-Familie, wenngleich die Cousins Plätze getauscht haben.

Milliardäre in NRW: Aldi-Erben aus Essen sind die Reichsten

Die Familie Albrecht zählt dank des Aldi-Imperiums seit jeher zu den reichsten Deutschen, so auch in diesem Jahr. Die Aldi-Süd-Dynasten um Karl Albrecht Junior (76) liegen meist vor der Verwandtschaft von Aldi Nord, im vergangenen Jahr war es allerdings andersrum. In diesem Jahr haben sich Karl Albrecht Junior und seine Schwester Beate Heister den Thron zurückerobert: Mit einem Vermögen von je 15,9 Milliarden US-Dollar teilen sie sich Platz eins in Nordrhein-Westfalen und Platz 118 in der Welt. Während Karl Albrecht Jr. seit jeher zu den reichsten Deutschen gehört, stieg Schwester Beate Heister erst 2023 in die Milliardärsliste ein.

Ihr Cousin Theo Albrecht Junior zählt mit Platz drei im NRW-Ranking allerdings zu den Verlierern: Seit 2021 schrumpft sein Vermögen. Damals kam er noch auf 18,8 Milliarden US-Dollar, 2023 waren es nur noch 16,5 Milliarden. In diesem Jahr ging es noch einmal bergab: Forbes schätzt das Vermögen des Aldi-Nord-Erben auf 14 Milliarden US-Dollar, das macht Rang 135 in der Welt. Der älteste Sohn des namensgleichen Aldi-Mitgründers ist das einzige Mitglied der Albrecht-Familie, das noch aktiv in dem Discount-Konzern tätig ist. Albrecht gilt wie sein Vater als extrem öffentlichkeitsscheu. Unfreiwillig in die Presse schaffte es Theo in den vergangenen Jahren häufiger wegen eines Familienstreits mit der Witwe seines Bruders um Macht und Einfluss bei Aldi.

Strüngmann-Zwillinge und Ugur Sahin: Reich durch Corona-Impfstoff

Noch nie von den Strüngmann-Zwillingen gehört? Die eineiigen Zwillinge Andreas und Thomas Strüngmann wurden 1950 in Mülheim an der Ruhr geboren. Mit 13 Jahren zogen sie mit ihrer Familie nach Bayern und stiegen 1979 bei der väterlichen Firma Durachemie ein. Sie verkauften 1986 das Unternehmen für 100 Millionen D-Mark und gründeten das Unternehmen Hexal, das zum zweitgrößten Generikahersteller Deutschlands aufstieg. 2005 verkauften sie das Unternehmen an Novartis. Von den Erlösen beteiligten sie sich unter anderem an Biontech. Dessen Erfolg als Entwickler des ersten Corona-Impfstoffs ist Teil der Erfolgsgeschichte der Zwillinge. Sie sollen 9,8 Milliarden Dollar besitzen, das macht Platz 232 weltweit und Platz vier in NRW.

Auch Ugur Sahin wurde durch den Corona-Impfstoff zum Milliardär, allerdings nicht durch ein kluges Investment, sondern als Gründer von Biontech. Er entwickelte mit seiner Frau Özlem Türeci den ersten in der Europäischen Union zugelassenen Impfstoff gegen Covid-19. Dieser Erfolg katapultierte Sahin 2021 auf die Liste der reichsten Deutschen. 2022 erreichte sein Vermögen mit 5,3 Milliarden US-Dollar den Höhepunkt, in diesem Jahr stehen noch 3,7 Milliarden US-Dollar zu Buche. Sahin wurde in der Türkei geboren und wuchs als Sohn eines Ford-Mitarbeiters in Köln auf – weshalb er es in diesem Ranking auf Platz sechs der reichsten Menschen aus NRW schafft.

Galeria-Interessent Walter Droege auf Platz sieben

Der Unternehmer Walter Droege wurde 2014 als unbekanntester Milliardär Düsseldorfs beschrieben. Damals hatte er gerade die insolvente Verlagsgruppe Weltbild übernommen. Der Gründer des Beratungs- und Investmentunternehmen Droege Group hat über die Jahre ein ganzes Bündel an Unternehmen gekauft - zuletzt war er an Galeria Karstadt Kaufhof interessiert, zog sein Angebot aber wieder zurück. Das nötige Kleingeld für diese Investition hätte er sicherlich gehabt, denn der Düsseldorfer soll laut Forbes ein Vermögen von 3,3 Milliarden US-Dollar haben.

Milliardäre in NRW: Rolf Gerling ist reichster Kölner

Rolf Gerling machte sein Vermögen 2005 mit dem Verkauf der familieneigenen Gerling-Versicherung aus Köln. Mit einem Vermögen von 2,3 Milliarden US-Dollar hat er erstmals den Fressnapf-Gründer Torsten Toeller im Rennen um die Spitzenposition in Köln geschlagen. Der kommt nämlich nur noch auf 1,7 Milliarden US-Dollar. Ebenfalls zu den Kölner Milliardären zählt Oliver Samwer (1 Mrd. US-Dollar).