Tech-Milliardär Elon Musk polarisiert. Schadet er damit der Marke Tesla? Auch Kölner Autofahrer grenzen sich bereits mit Stickern ab.
„Elon-Effekt“ auf Kölner AutosTesla-Nachfrage bricht in Deutschland ein – Anti-Musk-Sticker boomen

Mit Aufklebern wie „I bought this before Elon went crazy“ – übersetzt: „ich habe diesen Tesla gekauft, bevor Elon verrückt wurde“ – setzen Tesla-Fahrer nun ein Zeichen.
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Mit Blick auf Elon Musks fragwürdige Äußerungen und Aktionen kündigten deutsche Unternehmen bereits an, künftig keine Dienstwagen mehr von Tesla zu beziehen. Doch schon jetzt sind die Elektroautos des Trump- und AfD-Unterstützers weniger gefragt: In Deutschland ist die Zahl der Neuzulassungen rückläufig. Das zeigen Zahlen des Portals Statista.de.
Ein Minus von 41 Prozent verzeichnet das Kraftfahrzeugbundesamt – von 63.685 Autos im Jahr 2023 sind die Zulassungen auf 37.574 Wagen im Jahr 2024 zurückgegangen. Zwar ist in der gesamten Europäischen Union die Zahl der neu zugelassenen E-Autos gesunken. Tesla verlor aber im Vergleich besonders viel Zuspruch.
Dudenhöffer: Tesla-Klientel wende sich von der Marke ab
Das ist nicht nur ein europäisches Phänomen. Auch weltweit verkaufte Tesla 2024 weniger Fahrzeuge als im Vorjahr. Der Absatz des US-amerikanischen Herstellers von Elektroautos fiel erstmals um knapp 1,1 Prozent auf insgesamt rund 1,79 Millionen Fahrzeuge. Damit lieferte der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte Konzern 19.355 weniger als 2023 aus.
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Und das war noch vor dem Hitlergruß. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer rechnet mit einem „schweren Jahr“ für Tesla. Im laufenden Jahr würden „die vielen negativen Äußerungen von Elon Musk in Deutschland und Europa die Verkäufe bremsen“, erwartet er: „Es verstärkt sich fast täglich das Risiko in wichtigen Märkten wie Deutschland, dass sich die Tesla-Klientel von der Marke abwendet.“
Der „Elon-Effekt“ – Anti-Musk-Sticker kommen aus Pforzheim
Der Absatz stagniert, der Gewinn geht zurück – und wie die Autohandelsplattform Autoscout24 bemerkt, brechen die Preise für gebrauchte Teslas auf dem deutschen Markt ein. Gegenüber der „Wirtschaftswoche“ nannte ein Sprecher dies den „Elon-Effekt“.

Einblick in die Produktion von Elektrofahrzeugen vom Typ Tesla Model Y in Brandenburg. (Archivbild)
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Dafür boomt es an anderer Stelle: Patrik Schneider aus Pforzheim produziert Anti-Elon-Musk-Sticker. Er besitze selbst einen Tesla, aber er könne sich mit dem Trump-Berater nicht identifizieren, sagte er dem „Südkurier“. Mit Aufklebern wie „I bought this before Elon went crazy“ – übersetzt: „Ich habe diesen Tesla gekauft, bevor Elon verrückt wurde“ – können Tesla-Fahrer nun ein Zeichen setzen.
Auf seiner Website musste Schneider bereits um Geduld bitten, weil so viele Bestellungen bei seiner Firma „Sons of Battery“ eingegangen seien. Auch in Köln sind schon Wagen mit den Aufklebern gesichtet worden. Patrick Schneider kündigte übrigens an, nach dem Leasingende ein anderes Fahrzeug zu wählen – und keinen Tesla mehr. (sbo mit afp)