NRW-StudieWo es in der Region besonders wenige Ärzte gibt

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Sprechzimmer einer Hausarztpraxis

Köln – Euskirchen und Oberberg haben im Vergleich zu anderen Landkreisen in der Region eine besonders geringe Ärztedichte. Sie kommen auf eine Anzahl von 147 beziehungsweise 148 ambulanten Medizinern pro 100.000 Einwohner, wie aus einer Studie des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV) hervorgeht. Damit stehen sie schlechter da als der Rhein-Sieg-Kreis (165), der Rheinisch-Bergische Kreis (166) oder auch der Rhein-Erft-Kreis (172).

In den Städten ist die ärztliche Versorgung dabei erwartbar dichter: In Leverkusen kommen 248 Ärzten auf 100.000 Einwohner und damit kaum weniger als in Köln (252). In Düsseldorf liegt die Ärztedichte bei einem Wert von 278. Bonn ist mit 348 sogar NRW-weiter Spitzenreiter. Die wenigsten Ärzte im Vergleich zur Einwohnerzahl gibt es in Nordrhein-Westfalen im Kreis Kleve (121).

Landärzte profitieren von Privatpatienten

Der PKV, der die Interessen der Privatversicherer vertritt, kommt in seiner Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Landärzte in Nordrhein-Westfalen überproportional von der Behandlung von Privatpatienten profitierten.

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Eine Praxis in der Region Düsseldorf erwirtschafte durch diese einen realen Mehrumsatz von 49.384 Euro im Jahr. In der strukturschwachen Region Duisburg-Essen seien es dagegen 54.579 und im Hochsauerlandkreis sogar 85.773 Euro.

Privatversicherte auf dem Land gehen öfter zum Arzt

Der Verband erklärt das damit, dass Privatversicherte auf dem Land im Schnitt älter seien als die in der Stadt. Sie gingen häufiger zum Arzt – und generierten dadurch mehr Umsatz. Der Vorsitzende des Verbands, Ralf Kantak, argumentiert, ohne die Mehrumsätze der Privaten Krankenversicherung wäre die medizinische Versorgung in strukturschwachen und ländlichen Gebieten gefährdet. „Dann würden diese Standorte zusätzlich geschwächt, denn wo es keinen Facharzt oder Kinderarzt gibt, dorthin zieht es auch keine jungen Fachkräfte mit ihren Familien.“

In NRW sind insgesamt 10,6 Prozent der Bevölkerung privatversichert. Sie generierten insgesamt Mehrumsätze von 2,5 Milliarden Euro im Jahr.

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