Nur noch 37 statt 50 Filialen im Raum KölnDeutsche Bank wächst im Baugeschäft

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Kölner Sitz der Deutschen Bank in Unter Sachsenhausen

Köln – Das größte deutsche Kreditinstitut hat sich in den vergangenen zwei Jahren deutlich aus der Region zurückgezogen. Wie die Deutsche Bank auf Nachfrage mitteilt, wurde die Zahl der Filialen im Großraum Köln von 50 im Jahr 2019 auf 37 zum Jahreswechsel 2021/2022 zurückgefahren. Die Niederlassungen in Bad Honnef, Wegberg Köln-Kalk, Leverkusen-Opladen, Köln-Neuehrenfeld, Altena Hagen-Hohenlimburg, Plettenberg und Wuppertal-Cronenberg wurden in den vergangenen 24 Monaten mit anderen Filialen zusammengelegt. Das Geldhaus setzt verstärkt auf Alternativen.

Mehr digitale Vertriebswege

Die Deutsche Bank habe im zurückliegenden Berichtsjahr ihre telefonischen und digitalen Zugangskanäle ausgebaut, um dem veränderten Kundenverhalten gerecht zu werden. 2021 seien die Nutzerzahlen im Mobile- und Video-Banking sowie die digitalen Produktabschlüsse erneut gestiegen. „Heute lässt sich beinahe jedes Bankprodukt, auch die komplexe Baufinanzierung, per qualifizierter Videoberatung außerhalb unserer Filial-Öffnungszeiten abschließen“, sagt Sigrid Bowenkamp, Regionalchefin der Deutschen Bank im Großraum Köln.

Trotz Corona-Krise und anderen wirtschaftlichen Schwierigkeiten konnte die Deutsche Bank in der Region West, also in Köln und dem Umland wachsen. So sei das Geschäftsvolumen, also die Summe aus Krediten, Einlagen und Depotvolumen, zum 31. Dezember 2021 in der Region West um 6,7 Prozent auf 37,8 Milliarden Euro gewachsen, davon im Stadtgebiet Köln um 6,2 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro. Der Trend zu den eigenen vier Wänden sei in Köln ungebrochen. Zudem haben die Kölner 2021 erneut mehr investiert, um ihr zu Hause auszubauen oder zu verschönern. „Immobilieneigentümer profitieren von der Inflation“, so Bowenkamp. „Während Mieter mit steigenden Mieten rechnen müssen, überweisen Käufer weiter die gleiche Kreditrate an die Bank.“

Das Kreditgeschäft habe sich im Jahr 2021 sehr positiv entwickelt, besonders bei Baufinanzierungen und gewerblichen Krediten. Das Kreditvolumen betrug zum 31. Dezember in der Region West rund 11,9 Milliarden Euro, davon in Köln selbst 4,8 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Plus von 3,6 Prozent in der Region und von 3,8 Prozent in Köln. Bei Privatkrediten ging die Nachfrage dagegen zurück, bedingt durch die wegen Corona gedämpfte Konsumlaune.

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Das Depotvolumen hat sich in der Region im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro deutlich erhöht. In Köln lag dieses bei 5,1 Milliarden Euro, ebenfalls ein Plus von 20 Prozent. Das Einlagenvolumen betrug in der Region rund 14,5 Milliarden Euro, davon in Köln rund 6,5 Milliarden Euro.

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