Handel, Gastronomie und Brauereien erhoffen sich wirtschaftlichen Erfolg und eine Aufwertung des Standorts durch das Sportereignis.
Olympia in KölnSo reagiert die Wirtschaft auf die Pläne

Rewe-Chef Lionel Souque (Aufsichtsratschef 1. FC Köln) freut sich über die Olympia-Bewerbung.
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Die Absicht, mit Köln an der Spitze ins Rennen um die Bewerbung zur Ausrichtung von Olympischen Spielen zu gehen, ist in der regionalen Wirtschaft überwiegend auf Zustimmung gestoßen. „Ich durfte vergangenes Jahr das olympische Feuer ein paar Meter durch Paris tragen – als einer von 10.000 Läuferinnen und Läufern. Die schönsten 200 Meter meines Lebens“, sagte Rewe-Chef Lionel Souque dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Köln als mögliche Olympiastadt sei für ihn ein starkes Signal – nicht nur für Sport und Kultur, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung der Region.
„Ein solches Großereignis bringt Impulse für Infrastruktur, Tourismus und Handel. Olympia steht für Werte, die wir teilen – Fairness, Teamgeist, Exzellenz, Freundschaft und Respekt. Deshalb sind wir auch offizieller Partner der Wirtschaftsinitiative, die den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bei einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele unterstützt“, so Souque, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des 1. FC Köln ist.
Unser Anspruch wäre, die Lanxess-Arena so zu bespielen, dass sie zum emotionalen Anker für Besucherinnen und Besucher aus aller Welt wird und auch wir vom Image und der Energie Olympias profitieren
„Köln könnte im Fall einer Olympia-Bewerbung eine riesige Chance bekommen: internationale Sichtbarkeit, ein modernes Zukunftsbild und eine Begeisterung, die Menschen über Generationen und Milieus hinweg verbinden kann“, sagt der Chef der Lanxess-Arena, Stefan Löcher. Wirtschaftlich wären Effekte ihm zufolge vor allem für Hotellerie, Gastronomie, Handel und zahlreiche Dienstleister zu erwarten. „Unser Anspruch wäre, die Lanxess-Arena so zu bespielen, dass sie zum emotionalen Anker für Besucherinnen und Besucher aus aller Welt wird und auch wir vom Image und der Energie Olympias profitieren“, sagt Löcher weiter.
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Enorme Chancen für das Gastgewerbe
Ähnlich reagiert der Hotel- und Gaststättenverband. „Ein solches Ereignis bietet enorme Chancen für das Gastgewerbe im ganzen Land – von Hotels und Restaurants bis hin zu Catering- und Eventbetrieben. Fußball-Europameisterschaften, Karneval und alle anderen Großveranstaltungen können wir auch. Olympia würde einen nachhaltigen wirtschaftlichen Impuls setzen, internationale Gäste nach NRW bringen und die weltweite Sichtbarkeit unserer Städte erhöhen“, sagt Patrick Rothkopf, Präsident des Dehoga Nordrhein-Westfalen.
Mit entsprechender Zeitplanung könne die Wirtschaft erheblich profitieren, heißt es vom Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln. „Gerade für international agierende Unternehmen bietet sich die Möglichkeit, vom mit Events verbundenen positiveren Image der Stadt zu partizipieren. Gleichwohl muss realistisch eingeschätzt werden, dass werbliche Durchdringung für einzelne Unternehmen nicht leicht ist – vor allem bei Events, die stark von Sponsoren dominiert werden“, sagte IFH-Geschäftsführer und Innenstadtexperte Boris Hedde.
Events dieser Größenordnung schafften nicht nur touristischen und stadtmarkenbezogenen Mehrwert, auch die lokale Wirtschaft könne profitieren. Die Preisbereitschaft in der Gastronomie steige im Umfeld von Events und die Frequenz für potenzielle Umsätze im Handel sei da. „Aber nicht alle Geschäfte werden gleichermaßen profitieren – Sortimente und Services müssen gezielt auf die Besuchergruppen abgestimmt sein“, so Hedde.
Der Kölner Brauereiverband begrüßt die Bewerbung für die Ausrichtung der Olympischen Spiele und spricht sich für Köln als Leading City aus. „Was eine Chance, sich der Weltöffentlichkeit von der besten Seite zu zeigen. Die Domstadt steht wie kaum eine andere deutsche Metropole für Weltoffenheit, Herzlichkeit und ein außergewöhnliches Kulturaufkommen, das jährlich Millionen Menschen begeistert“, sagt der Geschäftsführer des Kölner Brauereiverbandes, Christian Kerner. „Mit seiner lebendigen Brautradition, seinem vielfältigen kulturellen Erbe und der einzigartigen Gastlichkeit des Rheinlands und der Kölner schafft die Stadt eine Atmosphäre, in der Menschen aus aller Welt zusammenkommen und sich willkommen fühlen.“


