Grundstück kostete 40 Millionen EuroUnternehmen aus Taiwan will Hunderte Jobs im Rheinischen Revier schaffen

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Hendrik Wüst ist mit einer Entourage zu sehen auf dem Weg zu einem Veranstaltungsort.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (rechts) und Felix Neugart, Chef der Außenwirtschaftsförderung NRW Global Business, freuten sich in Los Angeles über die Investition.

Am Anfang sind 50 Arbeitsstellen geplant, die Zahl soll bis 2028 deutlich steigen. Das Unternehmen QCG Computer GmbH hat besonders autonomes Fahren im Blick.

Nach der milliardenschweren Investition des US-Softwareriesen Microsoft im Rheinischen Revier verzeichnet die Braunkohleregion eine weitere zukunftsträchtige Ansiedlung. So wird die QCG Computer GmbH aus Taiwan künftig im Brainergy Park in Jülich im Kreis Düren elektronische Anlagen und Geräte für Fahrzeughersteller produzieren – mit einem Schwerpunkt im Bereich autonomes Fahren. Das gab das Unternehmen gemeinsam mit der Landesregierung am Dienstag bekannt.

Produktions- und Lagerfläche auf 20.000 Quadratmeter

Auf dem Grundstück im Brainergy Park in Jülich, das der niederländische Gewerbeentwickler CTP nach Angaben des Landes für mehr als 40 Millionen Euro gekauft hat, sollen 360 Arbeitsplätze bis 2028 entstehen. Zum Start im Jahr 2025 sollen 50 Jobs neu geschaffen werden. QCG wird das Gelände mieten, der Baustart ist für das dritte Quartal 2024 avisiert. Geplant sind Produktions- und Lagerhallen mit insgesamt 20.000 Quadratmeter Fläche.

„Nordrhein-Westfalen hat sich auf den Weg gemacht, von der Kohle zur KI. Die Ansiedlung der QCG Computer GmbH, die im Brainergy Park Jülich zukünftig neue Technologien entwickeln und eine moderne Produktion aufbauen wird, ist der nächste große Meilenstein auf diesem Weg“, sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst während seiner USA-Reise in Kalifornien. „Das Rheinische Revier wandelt sich Schritt für Schritt zur führenden Digital- und Quantenregion. Das ist auch das Ergebnis von beharrlicher Arbeit an den besten Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln und unterstreicht die Attraktivität unseres Standortes für Investitionen aus dem Ausland.“ Die wertvollen, zukunftssicheren Arbeitsplätze, die im Rheinischen Revier entstünden, seien ein großer Erfolg im Strukturwandel und zeigten starke Perspektiven für die Menschen vor Ort auf, sagte der Ministerpräsident.

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Signalwirkung von Microsoft erhofft

Das Land verzeichnet mit der Ansiedlung von QCG nach der Microsoft-Ankündigung, in Bedburg und Bergheim im Rhein-Erft-Kreis hochleistungsfähige Rechenzentren aufzubauen, einen weiteren attraktiven Zugewinn. QCG ist bereits seit zwei Jahrzehnten mit einem kleineren Standort in Eschweiler bei Aachen tätig – und vergrößert sich in NRW nun enorm.

Vor allem von der größten Investition Microsofts in seiner 40 Jahre dauernden Geschichte in Deutschland erhofft sich das Land eine Signalwirkung. Die Hoffnung liegt darin, dass Unternehmen die Nähe von Microsoft und seiner Rechenleistung suchen – und NRW als Standort wählen.

Direkte Fördermittel durften an QCG nicht fließen, doch der Brainergy Park wird als Zukunftsprojekt gefördert und bezahlt, die Begleitumstände sind also ausgesprochen interessant für internationale Firmen.

79 Millionen Euro Förderung für Brainergy Park in Jülich

Die 52 Hektar große Fläche wird vom Kreis Düren und den Kommunen Jülich, Niederzier und Titz unterstützt. Insgesamt wird das Projekt mit 79 Millionen Euro von Bund und Land gefördert. Davon fließen alleine 67,5 Millionen Euro in den sogenannten Brainergy Hub, der den Technologietransfer aus der Forschung in die Wirtschaft stärken soll.

Weitere 6,3 Millionen Euro fließen in ein neu entstandenes Gründerzentrum. Zusätzlich hat der Bund 19,3 Millionen Euro bereitgestellt, um eine weitestgehende Wärme- und Kälteversorgung zu errichten.

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