Lieferprobleme bei BoeingRyanair streicht Winterflugplan zusammen – Köln/Bonn verliert Flugzeuge

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Eine Maschine der Ryanair Flotte steht vor dem Terminal  des Flughafens Köln/Bonn.

Eine Maschine der Ryanair-Flotte steht am Flughafen Köln/Bonn. (Archivbild)

Die betroffenen Flugpassagiere werden in den kommenden Tagen von Ryanair informiert.

Ryanair kämpft mit Lieferproblemen neuer Flugzeuge durch Boeing: Statt zwischen September und Dezember 27 neue Maschinen des US-Herstellers zu erhalten, rechnet die irische Airline jetzt mit nur 14 Flugzeugen zwischen Oktober und Dezember. So gibt es im Rumpfwerk des Boeing-Zulieferers Spirit im Bundesstaat Kansas Produktionsverzögerungen, gleichzeitig verzögern sich bei Boeing selbst Reparaturen und Auslieferungen.

Zahl der Ausfälle in Köln/Bonn noch unklar

Das wirkt sich erheblich auf den Winterflugplan von Ryanair aus. An zahlreichen Flughäfen wird die Zahl der geplanten Flugzeuge reduziert: Drei weniger sind es in Brüssel-Charleroi, zwei weniger in Dublin. Ryanair schreibt in einer Pressemitteilung, betroffen seien auch der englische Flughafen East Midlands, Porto – und Köln/Bonn.

Ryanair-CEO Eddie Wilson ist am Flughafen Köln-Bonn und gibt eine Pressekonferenz, rechts: Thilo Schmid (CGN), 25.04.2023, Bild: Herbert Bucco

Der Chef des operativen Ryanair-Geschäfts, Eddie Wilson (links), posiert bei einem Termin am Flughafen Köln-Bonn mit Flughafenchef Thilo Schmid für Fotografen.

Ryanair entschuldige sich „für diese unvermeidlichen Kürzungen im Winterflugplan 2023“, schreibt das Unternehmen. Wie genau diese Kürzungen aussehen, welche Verbindungen ab Köln/Bonn betroffen sind und in welchem Ausmaß es zu Flugausfällen kommt – auch an anderen deutschen Flughäfen –, sei aktuell noch unklar, hieß es von Ryanair auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Fluggäste werden von Ryanair per E-Mail informiert

Die Flugstreichungen treten nach Airline-Angaben Ende Oktober in Kraft und werden allen betroffenen Fluggästen in den kommenden Tagen per E-Mail mitgeteilt. Den Fluggästen wird je nach Wunsch eine Umbuchung auf andere Flüge oder eine vollständige Rückerstattung angeboten.

„Ryanair hat in diesem Winter keine Ersatzflugzeuge, da planmäßige Wartungsarbeiten an unserer gesamten Flotte von über 550 Flugzeugen erforderlich sind, um alle Flugzeuge für den umfangreichsten Sommerflugplan 2024 einsatzbereit zu halten“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

„Wir stehen in regelmäßigem Dialog mit Boeing, und unser vorrangiges Ziel ist es, die Auslieferung aller 57 vertraglich vereinbarten B737-Flugzeuge bis Ende Mai 2024 sicherzustellen, damit die Ryanair-Flotte auf über 600 Flugzeuge für unser bisher größtes Sommerflugprogramm anwachsen kann“, wird der Vorstandschef der Ryanair-Gruppe, Michael O'Leary, darin zitiert.

 „Die Strecke nach Warschau ist bereits im August aus dem Winterflugplan 23/24 gestrichen worden“, sagte eine Sprecherin des Flughafens Köln/Bonn am Donnerstag. Diese war im vorigen Winter zweimal wöchentlich (montags und freitags) bedient worden, im aktuellen Sommerflugplan sogar viermal pro Woche. 

„Derzeit sind nach unserer Kenntnis keine neuen Anpassungen im Winterflugplan seitens unseres wichtigen Kunden Ryanair vorgesehen. Ryanair fliegt von Köln/Bonn insgesamt mehr als im Vorjahr und hat das Programm im Winter um das neue Ziel Agadir erweitert, was erfreulich ist“, so die Flughafensprecherin. 

Erst im Frühjahr, als von den Lieferproblemen noch nichts bekannt war, hatte Ryanair seine Ausbaustrategie für Köln vorgestellt. Auf der Homepage des Flughafens werden insgesamt 39 Ryanair-Ziele ab Köln/Bonn aufgelistet.

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