Sommerflugplan am Flughafen vorgestelltRyanair fliegt zwei neue Urlaubsziele ab Köln/Bonn an

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Ryanair-CEO Eddie Wilson ist am Flughafen Köln-Bonn und gibt eine Pressekonferenz, 25.04.2023, Bild: Herbert Bucco

Ryanair-Vorstandschef Eddie Wilson gab am Flughafen Köln/Bonn eine Pressekonferenz.

Auf mehr als zehn Strecken erhöht die Billig-Fluggesellschaft die Frequenz vom Airport Köln/Bonn.

39 Routen, mehr als 370 Flüge wöchentlich – Ryanair hat am Dienstag seinen bislang umfangreichsten Sommerflugplan für Köln/Bonn am Airport vorgestellt. Ryanair-Vorstandschef Eddie Wilson kündigte dabei zwei neue Urlaubsziele an. Viermal wöchentlich geht künftig ein Flieger auf die kanarische Insel Lanzarote, sechsmal wöchentlich steuert die Billig-Fluggesellschaft Venedig an.

Ryanair im Sommer 2023: 370 Flüge ab dem Flughafen Köln/Bonn

Auf mehr als zehn Routen erhöhe Ryanair darüber hinaus die Frequenz, sagte Wilson. Häufiger als bislang sollen demnach unter anderem Barcelona, Bologna, London, Wien, Warschau und das kroatische Zadar angeflogen werden. Die insgesamt 370 wöchentlichen Flüge von Köln/Bonn bedeuten demnach einen Anstieg um sieben Prozent gegenüber dem Sommer 2022.

Derweil liegen die Kapazitäten der irischen Fluggesellschaft laut Ryanair-Chef Wilson im Sommer 30 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau. „Die Erholung an den deutschen Flughäfen bleibt jedoch das Schlusslicht in Europa, da die Gesamtkapazität in Deutschland nur 80 Prozent des Niveaus vor Covid erreicht hat“, sagte der Manager.

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Ryanair-Chef in Köln: Kritik an deutscher Politik

Wie man es bei Ryanair-Managern seit Jahren gewohnt ist, übte Wilson deftige Kritik an der deutschen Politik und den deutschen Flughäfen. Der Airline-Chef hat in dem Zusammenhang erneut die aus Sicht der Airline zu hohen Standortkosten in Deutschland insgesamt harsch kritisiert. Wie Wilson sagte, könnte Ryanair deutlich mehr Routen etwa zum Hauptstadtflughafen BER anbieten, „wenn Deutschland niedrigere Flughafengebühren und Steuern hätte“. Deutschland sei Schlusslicht in Europa, sagte er in Köln.

Konkret bekräftigte er, weiterhin keine Flüge vom größten Flughafen in NRW aufnehmen zu wollen. „Der Düsseldorfer Airport ist einfach zu teuer für das Modell eines Low-Cost-Carriers“, sagte Eddie Wilson dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Nach dem Ende der Sommersaison 2020 wurden den Angaben zufolge alle Ryanair-Flüge von und nach Düsseldorf gestrichen.

Die auf dem Airport stationierten sieben Maschinen vom Typ Airbus A320 wurden damals abgezogen. Ryanair operierte ab Düsseldorf mit Jets der damaligen Tochter Laudamotion (heute Lauda Europe). Ende 2020 hatte sich Lauda vom deutschen Markt zurückgezogen. Ihre Basis in Frankfurt am Main hatte Ryanair im März 2022 auch ganz geschlossen, was Wilson am Dienstag ebenfalls mit „nicht wettbewerbsfähigen Flughafengebühren“ begründet hatte.

Großes Lob für den Flughafen Köln/Bonn

Lob gab es von Ryanair-Chef Wilson dagegen für den Flughafen Köln/Bonn und seinen Chef Thilo Schmid. „Köln macht einen guten Job. Die haben das Prinzip Wettbewerb verstanden, wir wollen hier wachsen“, sagte Wilson. Fünf Flugzeuge wird Ryanair daher in Köln/Bonn stationieren. Das entspricht laut Wilson einer Investition von 500 Millionen US-Dollar. Zwei der Flugzeuge sollen sogenannte Gamechanger sein.

Diese Bezeichnung ist ein Marketing-Trick der Iren. Es ist die Eigenbezeichnung von Ryanair für Maschinen des Typs Boeing 737-Max. Nachdem es im Zusammenhang mit einer neuen Software zu zwei Flugzeugabstürzen bei anderen Airlines und in der Folge zu nahezu weltweiten Flugverboten für die Max-Reihe gekommen war, stornierten viele Gesellschaften ihre Bestellungen. Ryanair hielt aber an der Bestellung von mehr als 200 Maschinen fest und nannte sie fortan 737 Gamechanger.

Die etwas größeren Jets sollen laut Wilson 16 Prozent weniger Kerosin pro Sitzplatz verbrauchen und dabei auch noch um 40 Prozent leiser sein. Anders als Lufthansa oder früher Eurowings setzt Ryanair aus Kostengründen auf ein einziges Flugzeugmodell, die Boeing 737 in verschiedenen Varianten.

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